Cybersicherheit für Daheim: So schützt man sich und seine Familie vor Online-Bedrohungen
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Cybersicherheit für Daheim: So schützt man sich und seine Familie vor Online-Bedrohungen

Sicher im Internet surfen

Nicht nur Unternehmen werden mit Cyberattacken angegriffen. Oftmals sind es auch private Anwender, die durch derartige Angriffe finanzielle Schäden erleiden. Zahlreiche Rechner, die privat genutzt werden, sind nicht im ausreichenden Maße geschützt. Deshalb bieten sie gute Angriffsziele. Einigen Angreifern geht es lediglich darum, Schäden anzurichten. Anderen wiederum geht es eher darum, fremde Identitäten zu stehlen. Gelingt es ihnen, die Kreditkarten- oder Kontodaten abzugreifen, können die Täter auf Kosten anderer Personen einkaufen oder sogar Geld auf ihre eigenen Konten überweisen. Werden E-Mail-Daten gestohlen, können mit den Adressen illegale Aktivitäten im Darknet ausgeführt werden. Dadurch könnten völlig unschuldige Menschen in polizeilichen Ermittlungen einbezogen werden. Deshalb ist es wichtig, auch die Computer zu schützen, die zu Hause für private Zwecke genutzt werden. Nachfolgend gibt es ein paar Tipps, die jeder schnell nachvollziehen kann.

Software auf den neuesten Stand halten

Besonders wichtig ist es, sowohl das Betriebssystem als auch die Anwendungsprogramme immer zu aktualisieren. Oftmals erscheint es zwar nervig, wenn am Rechner etwas erledigt werden soll, aber dieser zunächst ein Update installieren möchte. Größere Updates des Betriebssystem können manchmal etwas länger dauern. Die Geduld lohnt sich auf jeden Fall, weil mit jeder Aktualisierung Sicherheitslücken geschlossen werden können. Das gilt genauso für Anwendungsprogramme, die auf dem Computer installiert sind.

Ein Antivirenprogramm und eine Firewall nutzen

Eine Firewall sowie ein Antivirenprogramm gehören bei einigen Betriebssystemen zum Standard. Diese sollten auf jeden Fall aktiviert und immer wieder aktualisiert werden. Falls kein Antivirenprogramm installiert ist, sollte es sofort nachgeholt werden. Es gibt auch kostenlose Varianten, die einen guten Schutz bieten. Wichtig ist, dass eine solche Sicherheitsanwendung stets im Hintergrund läuft und sämtliche Datenströme überwacht.

Die Datenübertragung verschlüsseln

Ein Antivirenprogramm sowie eine Firewall bieten zwar einen Basisschutz, doch dieser geht in der Regel nicht weit genug. Deutlich mehr Sicherheit wird geboten, wenn ein VPN eingerichtet wird. Auch wer schon einen sehr sicheren Firefox Browser nutzt, kann diesen mit einem zusätzlich konfigurierten VPN noch sicherer machen. Ein Firefox VPN lässt sich einfach herunterladen und als Extension installieren. Dadurch werden die Daten, die über den Browser gesendet und empfangen werden, mit einem 256-Bit-Algorithmus verschlüsselt. Diese wieder zu entschlüsseln, ohne dass dazu der passende Schlüssel vorliegt, ist so gut wie unmöglich. Auch mit modernster Technik würde eine Entschlüsselung mehrere Jahrzehnte dauern.

Ein VPN bietet eine höhere Sicherheit bei folgenden Online-Aktivitäten:

  • Surfen im Internet
  • Downloads von Dateien und E-Books
  • Onlineeinkäufen
  • Bankangelegenheiten
  • Vertragsabschlüssen im Internet
  • E-Mail-Verkehr

Der Grund für die erhöhte Sicherheit liegt nicht nur in der Verschlüsselung der Daten. Diese werden auch über diverse Server umgeleitet. Die Betreiber des VPNs stellen in nahezu jedem Land auf der Erde entsprechende Server zur Verfügung. Bei jeder Datenumleitung werden sie mit einer neuen fiktiven IP-Adresse überschrieben. Dadurch ist keine Zuordnung zu einem Anwender mehr möglich. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass durch die Nutzung eines VPNs ein anonymes Surfen ermöglicht wird.

Ungestört streamen dank VPN

Wer ein VPN nutzt, profitiert noch von weiteren Vorteilen. Ein interessanter Nebeneffekt besteht darin, dass der User nicht mehr von der personalisierten Werbung genervt wird. Diese funktioniert so, dass das jeweilige Surfverhalten aufgezeichnet und ausgewertet wird. Je nachdem, auf welchen Webseiten ein Anwender surft, wird ihm dann eine entsprechende Werbung angezeigt. Diese poppt dann aber auch auf jeder Webseite auf, die mit einer Werbefunktion versehen ist. Das empfinden viele Nutzer als äußerst nervig. Die Werbetreibenden sehen es jedoch als gutes Erfolgsrezept an. Deshalb wird diese Art des Marketings ständig ausgeweitet und optimiert.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Länderbegrenzungen umgangen werden können. Wer beispielsweise einen Sportkanal in Deutschland abonniert, kann mitunter im Urlaub am Mittelmeer Probleme mit dem Zugriff bekommen. Beim Aufruf des Kanals wird ein Hinweis angezeigt, dass die Inhalte ausschließlich für Kunden aus Deutschland zulässig sind. Die Software des Anbieters erkennt anhand der IP-Adresse, dass der Zugriff von einem anderen Land aus erfolgte. Wird der Aufruf jedoch über die Server des VPN-Anbieters umgeleitet, kann ein ausländischer Zugriff von der Technik nicht mehr erkannt werden.

Umsichtig sein bei allen Onlineangeboten

Die beste Sicherheitssoftware nützt nicht viel, wenn die Anwender leichtfertig ihre persönlichen Daten mitteilen. Deshalb ist immer ein wenig Umsicht und Vorsicht wichtig. Persönliche Daten oder Daten von Konten und Kreditkarten sollten niemals auf ungesicherten Webseiten eingegeben werden. Sichere Webseiten lassen sich recht einfach daran erkennen, dass vor der URL in der Adresszeile ein https steht. Befindet sich an der Stelle ein http, dann handelt es sich um eine ungesicherte Seite. Fast alle aktuellen Webbrowser geben dann auch sofort einen Warnhinweis aus. Um eine solche Webseite trotzdem aufrufen zu können, muss der Aufruf explizit vom User bestätigt werden.

Des Weiteren ist immer dann Vorsicht geboten, wenn auf einer Seite extrem günstige Angebote verfügbar sind. Die kriminellen Betrüger informieren sich zunächst darüber, welche Artikel derzeit sehr begehrt sind und intensiv beworben werden. Dann stellen Sie solch einen Artikel zu einem unschlagbar günstigen Preis zur Verfügung. In den meisten Fällen gilt dieses spezielle Angebot nur dann, wenn der Kunde es mit einer Kreditkarte bezahlt. Weder ein Lastschrifteinzug noch eine Bezahlung mit PayPal sind möglich. Der bestellte Artikel wird nie geliefert. Den Tätern geht es nur darum, an die Daten der Kreditkarten zu gelangen. Deshalb ist bei extrem günstigen Angeboten stets größte Vorsicht angebracht. Damit bei den Interessenten kein misstrauen aufkommt, wird der

günstige Preis mitunter glaubhaft begründet. Folgende Begründungen sind häufig zu finden:

  • Aufgrund großer Bestellmengen war der Einkaufspreis gering
  • Artikel befinden sich in Verpackungen mit fehlerhafter Beschriftung
  • Produkte wurden direkt beim Hersteller gekauft
  • Geringe Kosten dank eigener Logistik
  • Ware wurde günstig im Ausland erworben

Des Weiteren steht dort, dass die Ersparnisse, die aufgrund dieser Geschäftspraktiken erzielt werden, direkt an die Endverbraucher weitergegeben werden. Dadurch fühlen sich die meisten Interessenten sicher und schließen den Kauf schnell und ohne weiteres Nachdenken ab.

Wer zum ersten Mal bei einem bisher unbekannten Anbieter online einkauft, sollte sich für eine Bezahlung per Lastschriftverfahren oder mittels PayPal entscheiden. Lastschriften können innerhalb von sechs Wochen zurückgebucht werden. Bei PayPal greift der Käuferschutz.

Zusammenfassung

Auch daheim spielt die Cybersicherheit eine wichtige Rolle. Im Internet lauern viele Gefahren. Manchmal sind es Viren, die Dateien auf der Festplatte beschädigen. Dadurch könnten Urlaubsfotos oder wichtige Dokumente unbrauchbar werden. Gelingt es den Angreifern auf Kontodaten oder anderen wichtigen Daten zuzugreifen, dann können auch große finanzielle Schäden auftreten. Deshalb sind sowohl ein umsichtiges Handeln als auch eine gute Sicherheitssoftware wichtig.