USB oder LPT? Welcher Druckeranschluss ist der beste?
Herr Wiesinger richtete folgende Frage an die Redaktion: „Ich habe hier einen Windows-7-Rechner von 2008, der mit einer USB- und einer Druckerschnittstelle ausgestattet ist. Jetzt möchte ich daran meinen ehemaligen Bürodrucker anschließen, das ist ein Schwarzweiß-Laserdrucker. Der hat ebenfalls eine USB- und Druckerschnittstelle. Welcher Anschluss ist denn besser?“
Tatsächlich haben neue PCs ab Werk gar keine Druckerschnittstelle (LPT für LinePrinter, Parallelport-Schnittstelle, Centronics-Schnittstelle) mehr. Sie lässt sich nur noch als Erweiterungskarte oder per Adapterkabel nachrüsten. Neue Drucker haben seit ein paar Jahren ebenfalls keine Druckerschnittstelle mehr, sie ist vom USB komplett ersetzt worden. Wer bei einer bestimmten Konfiguration die Auswahl zwischen USB und der Druckerschnittstelle hat, hat in den meisten Fällen mit dem Benutzen der Druckerschnittstelle ein besseres Betriebsverhalten als beim Anschluss per USB. Folgende Punkte spielen eine Rolle:
- Der Betrieb an einem LPT-Port ist sehr betriebssicher, da das Endgerät hier alleine an der Schnittstelle arbeitet und nicht wie beim USB-Bussystem der Datenverkehr „eingefädelt“ werden muss.
- Zwar ist USB 3.0 erheblich schneller als die alte Parallelport-Schnittstelle (8 Mbit/s), aber die PC-Generation, die noch mit einer Parallelport-Schnittstelle ausgestattet ist, verfügt höchstens über USB 2.0 (480 Mbit/s). Für die Druckpraxis ist aber selten die Übertragung der Daten an den Drucker der Leistungsflaschenhals, meist ist es eher das Druckwerk. Das trifft im konkreten Fall bei einem Schwarzweiß-Laserdrucker umso mehr zu, alsdass ja keine aufwändigen Daten für den Farbdruck zu übertragen sind.
- In der Praxis ist also USB 2.0 dann schneller als der Parallelport-Anschluss, wenn der Drucker ein schnelleres Druckwerk hat, das den Geschwindigkeitsvorsprung ausnutzen kann, und nicht beispielsweise andere USB-Geräte oder veraltete USB 1.1-Hubs sich leistungsmindernd auswirken.
- Eine wirklich sichere Entscheidung kann also nur getroffen werden, wenn testweise mit jeder Schnittstelle jeweils ein Ausdruck eines für die Arbeit typischen Dokuments vorgenommen und die Zeit gestoppt wird.