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Cloud: Funktionen, Anbieter und Kosten

Was ist die Cloud? Alles wichtige im Überblick

Cloud-Computing gehört zu den wichtigsten technischen Innovationen der letzten 20 Jahre. Persönliche Daten und Informationen in der Cloud zu speichern, diese zu teilen oder von unterschiedlichen Endgeräten abzurufen, ist bequem, effizient und kostengünstig. Der englische Begriff Cloud bezeichnet eine Datenwolke im Internet, in der Nutzer ihre Dateien sicher ablegen können. 

Wie eine aktuelle Statistik zeigt, stieg der Anteil von Nutzern eines Speicherdienstes in Unternehmen von 28 % im Jahre 2011 auf 82 % im Jahre 2020 (Quelle: Statista). Bei Privatleuten ist der Trend zur Nutzung der Cloud ebenfalls stark ansteigend, da das Angebot an Cloud-Speicherdiensten und die innovativen Funktionen der Anbieter sich ständig erweitern. 

iPhone, iPad, Google Phone oder Galaxy-Mobilfunkgeräte sind ohne iCloud, Samsung Cloud, MagentaCloud oder Google Drive kaum vorstellbar. Darüber hinaus wächst die Menge an Daten, die Menschen jeden Tag in Form von Bildern, Videos und Dokumenten erzeugen, von Jahr zu Jahr. Diese Daten komfortabel und gesichert zu speichern, ist essenziell. Auch für Unternehmen ist Datensicherung unerlässlich, da sie nicht nur sensible, personenbezogene Daten ihrer Mitarbeiter und Kunden verwalten, sondern ebenso Informationen über das eigene Geschäftsmodell, Geschäftsergebnisse, Zahlungsdaten und vieles mehr.

Während Unternehmen häufig auf professionelle Datensicherungssoftware zurückgreifen, nutzen viele Privatpersonen einen der international bekannten Cloud-Anbieter. Zu den beliebtesten Speicherdiensten gehören unter anderem iCloud von Apple, Microsoft OneDrive, Dropbox, Google Drive, Luckycloud und Nextcloud. 

Wie funktioniert eine Cloud technisch gesehen? Welche Vorteile und Nachteile bringt diese Art der Datensicherung mit sich? Wie sicher ist eine Cloud in Zeiten von Hackerangriffen und Datendiebstahl? Lohnt es sich, für eine Cloud zu bezahlen oder reichen die kostenlosen Angebote der Speicherdienste aus?

Was ist eine Cloud und wie funktioniert sie?

Eine Cloud ist ein File Hosting-Dienst, der Nutzern die Möglichkeit zur Datenspeicherung auf zentralen Servern ermöglicht. Technisch gesehen übertragen Sie alle Daten, die Sie in der Cloud speichern möchten, online auf dem Server eines Anbieters. Der Speicherdienst übernimmt:

  • Die gesicherte Datenspeicherung, 
  • Kümmert sich um das Synchronisieren Ihrer Daten,
  • Stellt Ihnen Speicherkapazität zur Verfügung, 
  • Verschlüsselt die Datenübertragung und die Internetverbindung und 
  • Stellt Ihnen einen sicheren Zugang zum Speicherdienst zur Verfügung. 

Über das Internet oder spezifische Apps des Speicherdienstes können Sie nach dem Login in Ihr persönliches Konto zu jeder Zeit auf Ihre Daten zugreifen. Das funktioniert sowohl von unterwegs über mobile Apps und ebenso über den Internetbrowser an stationären Endgeräten. 

Vor allem, wenn Sie regelmäßig von verschiedenen Geräten aus arbeiten oder viel auf Reisen sind, ist eine Cloud sinnvoll. Der zukunftsorientierte Begriff „New Work“ beschreibt gut, dass sich die Art zu arbeiten in den letzten Jahren und vor allem durch die Corona-Pandemie stark verändert hat. Dezentrales Arbeiten im Homeoffice und die ständige Verfügbarkeit von Daten über die Mobilfunknetze sind die neue Realität. Diesen Veränderungen tragen Speicherdienste wie OneDrive, iCloud oder Google Drive Rechnung, indem Sie professionelle Cloud-Lösungen zur Datensicherung zur Verfügung stellen. 

Der Transport von externen Speichermedien wie CDs, USB-Sticks oder einer externen Festplatte, auf denen Ihre Daten gespeichert sind, entfällt dank einer Cloud-Lösung. Dies ist sicherer, spart Ressourcen und umgeht Redundanzen. Nutzer benötigen nur ein Endgerät mit Internetzugang und gelangen schnell und in Sekundenschnelle an Ihre Daten. Diese sind über den persönlichen Account mit einem Passwort geschützt. 

Wann ist die Datensicherung per Cloud-Backup empfehlenswert? 

Selbst wenn Sie immer nur von einem PC aus arbeiten und Apps und den mobilen Zugang nicht nutzen, bietet Ihnen eine Cloud eine zielführende Möglichkeit, Ihre Daten zu speichern und vor Verlust zu schützen. Schließlich kann es immer zu Hardware- oder Softwareausfällen kommen, die Ihre Daten bedrohen können. Wenn Sie regelmäßig Backups Ihrer Daten anlegen, können Sie diese in einer Cloud Ihrer Wahl hinterlegen. So können Sie unkompliziert Daten wiederherstellen, sobald ein Hardwareproblem auftritt und persönliche Daten beschädigt werden. 

Welche Funktionen bieten gängige Cloud-Speicherdienste?

Die folgenden Funktionen können Sie von allen Cloud-Speicherdiensten erwarten: 

  • Dateien können in verschiedenen Versionen und Formaten gespeichert werden.
  • Alte Dateiversionen lassen sich wiederherstellen.
  • Es gibt einen Papierkorb, in dem gelöschte Dateien abgelegt werden, bevor sie endgültig gelöscht werden. Viele Speicherdienste bieten bis zur endgültigen Löschung 30 Tage Aufschub. 
  • Dateien können mit anderen Nutzern geteilt werden.
  • Upload und Download eigener Dateien funktioniert sowohl am Computer als auch via App über das Smartphone oder Tablet.
  • Eine Synchronisation zwischen den Daten auf dem Server (online) sowie den Daten des Nutzers (offline) ist möglich.
  • Dateien wie zum Beispiel Office-Dokumente können in der Cloud bearbeitet werden und werden dadurch – im Falle einer Cloud-Nutzung durch mehrere Personen – allen darauf zugreifenden Personen direkt in der aktuellsten Version angezeigt.
  • Personen, für die Dateien freigegeben wurden, können automatisch eine E-Mail-Benachrichtigung erhalten.
  • Die Zugriffsrechte auf die eigene Cloud für andere Nutzer können auf bestimmte Dateien oder Verzeichnisse limitiert werden.
  • Auch wenn Daten gelöscht wurden, können automatisierte Benachrichtigungen an andere Nutzer gesendet werden.
  • Eine Konvertierung von Dateiformaten ist direkt in der Cloud möglich.
  • Durch in die Cloud integrierte Dateibetrachter können Dokumente und Bilder angesehen werden, ohne sie im Originalprogramm zu öffnen. 
  • Erstellen interner Links, Beschreibungen und Tags. 
  • Verschlüsselte Übertragung von Daten. 
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Einloggen zum Schutz des Kontos. 

Zusätzlich zu den genannten Basisfunktionen bieten die unterschiedlichen Speicherdienste in ihren kostenpflichtigen Versionen weitere Mehrwerte an. Ob die Premium-Funktionen benötigt werden oder ob ein Basiskonto ausreicht, muss jeder Nutzer selbst anhand seiner Bedürfnisse bestimmen. 

Welche Cloud ist kostenlos?

Die meisten Speicherdienste bieten ein kostenloses Einsteigerkonto an, dass in vielen Fällen für Privatanwender ausreicht. Die typische Limitierung bei einer kostenlosen Cloud ist der Speicherplatz. Ein kostenloses Basis-Paket gibt es unter anderem von diesen Anbietern:

Dropbox2 GB kostenlos
OneDrive5 GB kostenlos
iCloud5 GB kostenlos
Google Drive15 GB kostenlos
Magenta Cloud3 GB kostenlos, für Telekom-Kunden 25 GB
E-Post Cloud5 bis 30 GB kostenlos
Mega Cloud20 GB kostenlos

 

Wer im Laufe der Zeit mehr Speicher benötigt als den kostenlos angebotenen, kann sich für ein Speicherupgrade entscheiden. Die Menge des kostenlosen Speicherplatzes ist dabei von Anbieter zu Anbieter verschieden. Die Staffelung der Preise hinsichtlich der Speicherplatzerweiterung ist ebenfalls unterschiedlich. Als Beispiel für die monatlichen Kosten der Speicherkapazität dient der Anbieter Google Drive: 

 

15 Gigabyte

100 Gigabyte

200 Gigabyte

2 Terabyte

Monatspreis

Kostenlos

1,99 Euro

2,99 Euro

9,99 Euro

Jahrespreis

kostenlos

19,99 Euro

29,99 Euro

99,99 Euro

 

Tipp: Suchen Sie vor allem einen Speicherdienst mit viel kostenlosem Speicher, empfiehlt sich Google Drive. Der Cloudspeicher von Google bietet viele innovative Funktionen, arbeitet nahtlos mit Software von Microsoft, Adobe und weiteren Herstellern zusammen und bietet initial 15 GB kostenlosen Speicher. 

Welche Cloud ist kostenlos?

Egal für welchen Cloud-Anbieter Sie sich entscheiden – das Anmeldeprozedere ist bei allen Speicherdiensten ähnlich: 

  1. Rufen Sie über Ihren Webbrowser die Website des Cloud-Anbieters auf.
  2. Klicken Sie auf „Ein Konto einrichten“, „einen Account einrichten“ oder „Registrieren“ und geben Sie die geforderten Nutzerdaten ein. 
  3. In der Regel müssen Sie Ihre Anmeldung dann noch über einen Link in der Bestätigungsmail, die Ihnen zugeschickt wird, bestätigen und haben anschließend direkten Zugriff auf Ihre Cloud. 

Viele Cloud-Anbieter bieten Ihnen außerdem direkt an, einen Cloudordner als Netzwerkordner auf Ihrem Windows-Computer oder Mac zu speichern. Das hat den Vorteil, dass Sie den Speicherdienst in Ihre Ordnerstruktur integrieren können und Daten direkt dorthin verschieben und speichern können. Die regelmäßige Anmeldung über den Browser entfällt. 

Die großen Hersteller im Computer- und Mobilfunkbereich achten darauf, Ihre Cloud-Speicherdienste direkt in die Geräte zu integrieren. Wer zum Beispiel einen Mac kauft, findet iCloud als Anwendung prominent in die Einstellungen integriert. Ähnliches macht es Microsoft, indem es in sein Windows-Betriebssystem den eigenen Speicherdienst OneDrive integriert. Es kann sinnvoll sein, die Cloud-Angebote der einzelnen Hersteller zu nutzen, da Betriebssystem und Cloud aufeinander abgestimmt sind.

Welche Vorteile und welche Nachteile hat eine Cloud?

Das Speichern von Daten über einen Cloudspeicher hat viele Vorteile. Die persönlichen Daten, beispielsweise Bilder, Dokumente und Videos können bequem gespeichert und von überall aus abgerufen werden. Die Gefahr, Daten durch einen Hackerangriff oder einen Hardwarefehler zu verlieren, sinkt signifikant. Das Bestücken von Speichermedien und die damit verbundenen Redundanzen gehören ebenso der Vergangenheit an, wie unterschiedliche Dateiversionen auf verschiedenen Endgeräten. Zusätzlich ist der Cloudspeicher bis zu einer gewissen Speicherkapazität kostenlos nutzbar. 

Cloud-Lösungen können jedoch auch Nachteile haben. Schließlich werden die Daten auf fremden Servern gespeichert, wodurch Nutzer die Kontrolle über ihre Dokumente abgeben. Da man nicht genau nachvollziehen kann, in welchen Serverfarmen in welchen Ländern die Daten gespeichert und synchronisiert werden, haben manche Anwender ein ungutes Gefühl und Angst vor Datenmissbrauch. 

Datenlecks bei Speicherdienst sind aufgrund der hohen Sicherheitsbestimmungen der Anbieter selten. Trotzdem besteht jederzeit die Gefahr, dass ähnlich wie im Jahr 2014, als vier Männer Apples iCloud gehackt haben und Daten sowie private Fotos unter anderem auch von Hollywood-Stars an die Öffentlichkeit gelangten, private Daten gehackt werden. Eine 1000-prozentige Sicherheit gibt es beim Speichern der Daten auf externen Servern nicht, weshalb das Speichern von sensiblen Daten und Zahlungsinformationen in einem Cloudspeicher gut überdacht werden sollte. 

Ein weiterer Nachteil vieler Speicherdienste besteht aus europäischer Sicht in ihrem Firmensitz. Anbieter wie Dropbox, iCloud, Google Drive oder OneDrive unterhalten ihre Rechenzentren hauptsächlich in den USA. Damit unterliegen alle gespeicherten Daten dem weniger konkreten US-amerikanischen Datenrecht, was vor allem für Unternehmen problematisch ist, die seit 2018 die Bestimmungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) einhalten müssen. 

Wer als Nutzer eines Cloudspeichers auf „Nummer sicher“ gehen möchte, sollte Anbieter auswählen, die alle Daten ausschließlich auf deutschen oder europäischen Servern speichern. In diesem Fall ist sichergestellt, dass das strenge deutsche und europäische Datenschutzrecht eingehalten wird und Daten nicht willkürlich, automatisiert oder stichprobenartig gescannt oder im Verdachtsfall ausgewertet werden. 

Wie kann man Datensicherheit in der Cloud erhöhen?

Alle bekannten und empfehlenswerten Cloud-Anbieter implementieren unterschiedliche Sicherheitsfeatures, um die Anmeldung beim Cloudspeicher, das Synchronisieren von Daten, die Datenspeicherung und die Serverfarmen vor Viren und Hackerangriffen zu schützen. Datenschutz und Datensicherheit gehören zu den höchsten Zielen aller Anbieter. Zusätzlich zu den Maßnahmen der Hersteller sollten Cloud-Nutzer die folgenden drei Tipps umsetzen, um die Datensicherheit zu erhöhen:

Ein sicheres Passwort für den Login wählen und die 2-Faktor-Authentifizierung nutzen

Sichere Passwörter sind Passwörter, die schwer zu erraten sind und die nicht das eigene Geburtsdatum, den Namen oder andere personenbezogene Merkmale enthalten. Ein sicheres Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und sowohl Buchstaben als auch Zahlen sowie Sonderzeichen enthalten. 

Die 2-Faktor-Authentifizierung ist eine Methode zur Erhöhung der Sicherheit von Online-Konten und -Diensten. Dabei wird neben dem Passwort noch ein weiterer Faktor, z. B. ein SMS-Code, für die Anmeldung benötigt. Somit ist es für Angreifer deutlich schwieriger, sich unberechtigt Zugang zu verschaffen. Wenn Sie die 2-Faktor-Authentifizierung für Ihre Online-Konten und -Dienste aktivieren, sind Sie daher deutlich sicherer unterwegs.

Daten für die Cloud verschlüsseln

Eine Lösung, um die Daten in der Cloud sicherer zu machen, ist eine professionelle Verschlüsselung. Spezifische Software-Programme wie zum Beispiel Boxcryptor ermöglichen Nutzern eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit Passwort, die den Sicherheitslevel bei der Übertragung von sensiblen oder personenbezogenen Daten weiter erhöht. 

Daten auf eigenen Servern ablegen

Wer seine Daten nicht auf externen Cloudspeichern von Speicherdiensten sichern möchte, findet mit dem Anbieter Nextcloud eine Alternative zu Dropbox, iCloud, OneDrive & Co. Mit Nextcloud oder dem ähnlichen Open-Source-Anbieter Owncloud können Sie Ihre Daten auf dem eigenen Server ablegen. 

Alle Daten werden gesichert im eigenen Haus oder Unternehmen gespeichert und über die Software von Nextcloud oder Owncloud synchronisiert und über verschiedene Endgeräte abgerufen. Hierfür benötigt man neben der kostenlosen Software Hardware zum Speichern oder einen deutschen Webhosting-Anbieter wie Strato, webgo oder HostEuropa. 

Fazit: Cloudspeicher sind praktisch, effektiv und zeitsparend

Wer regelmäßig mit Computern und Daten arbeitet, schätzt es mit der Zeit sehr, seine Daten in einem Cloudspeicher sichern zu können. Neben der Datensicherung ist die Möglichkeit, von allen Endgeräten auf die Cloud zugreifen zu können, komfortabel und effektiv. Die Anschaffung und der Transport von externen Speichermedien entfallen und die Datensicherung wird bequem und zuverlässig. 

Wer seine Dateien nicht auf US-amerikanischen oder generell fremden Servern speichern möchte, wie es bei vielen Cloud-Anbietern der Fall ist, kann auch eigenen Server nutzen, zum Beispiel über Nextcloud. Bequemer sind jedoch Varianten wie DropboxiCloudMicrosoft OneDrive oder Google Drive. Sie alle eignen sich besonders für Privatpersonen, die ihre persönlichen Daten speichern wollen. 

Bei allen Cloud-Anbietern ist ein gewisser Basisspeicherplatz kostenfrei, der individuell kostenpflichtig erweitert werden kann. So steht dem Speichern von Dokumenten, Fotos und Videos in der Cloud nichts mehr im Wege.