Netzwerktechnik: PowerLine-Störfaktoren gezielt ausschalten
Für das Einrichten eines Heimnetzwerkes (LAN) hat sich neben dem Standard der Netzwerk-Verkabelung und der Nutzung der Funkverbindung (WLAN) die Benutzung der PowerLine-Communication (PLC) als weitere Möglichkeit etabliert. Wenn die Netzwerk-Verkabelung nur umständlich zu realisieren ist und WLAN über mehrere Mauern oder Etagendecken hinweg nicht funktioniert, dann ist PLC eine sinnvolle Alternative. Bei der PLC wird die vorhandene Stromnetz-Verkabelung benutzt, um die Netzwerk-Signale durch ein Haus oder eine Wohnung zu leiten. Das ist superpraktisch und ganz einfach einzurichten, es gibt aber einige Betriebseinschränkungen, die sich störend bis zum totalen Verbindungsabbruch auf die PLC-Verbindung auswirken können:
[x] Ein Startset von PowerLine-Adaptern besteht immer aus zwei Adaptern, die als Brücke zwischen Router und Endgerät fungieren. Wichtig dabei: Der Anschluss darf nur direkt in eine Wandsteckdose erfolgen, nicht in eine Mehrfachsteckdose, Kabeltrommel oder Stromverlängerungskabel, erst recht nicht „hinter“ eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) oder eine Steckdose mit Überspannungsschutz.
[x] PowerLine verwendet Stromkabel zur Datenübertragung, die sind im Gegensatz zu „echten“ Netzwerkkabeln, die einfach oder doppelt geschirmt sind, aber gar nicht abgeschirmt. Das führt einerseits dazu, dass PowerLine speziell Funkstörungen im Kurzwellenbereich aussendet, zudem aber selbst auch empfindlich gegen Einstreuungen ist.
[x] Speziell Haushaltsgeräte mit motorischen Antrieben wie Spül- oder Waschmaschinen können im Betrieb Störungen im Stromnetz erzeugen und einen PowerLine-Verbindungsabbruch verursachen. Aber auch Mikrowellenherde können eine PLC-Verbindung „niederfunken“. Als Lösung bietet es sich an, den Betrieb nach Möglichkeit zeitlich zu trennen. In manchen Fällen hilft es auch, eine andere Steckdose und ein etwas längeres, doppelt geschirmtes Netzwerkkabel zu benutzen.
[x] Ein weiteres Problem bei der PLC sind Fehlerschutzschalter (FI), die oft bei Außensteckdosen und Feuchträumen eingesetzt werden, denn FI-Schalter stören die Übertragung im Hochfrequenzbereich. Dieses Problem kann nur ein Elektriker lösen, indem er einen Phasenkoppler hinter dem FI-Schalter installiert.
[x] Die Installation eines Phasenkopplers durch einen Elektriker wird ebenfalls nötig, wenn unterschiedliche Etagen über verschiedene Stromphasen geschaltet sind. Das kann beispielsweise auch zwischen Wohn- und Kellerräumen der Fall sein. In dem Fall funktionieren PLC-Adapter nur mit geringen Übertragungsraten, oft können sie gar keine Verbindung miteinander aufnehmen. Ein Elektriker löst das Problem recht einfach, indem er einen Phasenkoppler im Verteilerkasten anbringt, der die verschiedenen Stromphasen zusammenführt.