Gexsi: Suchmaschine mit sozialem Engagement

Gexsi ist ebenso wie Google eine Suchmaschine, die zu verschiedenen Begriffen passende Suchergebnisse aus dem Internet liefert. Dabei betont der alternative Suchdienst vor allem sein soziales Engagement. Denn durch die Websuche mit Gexsi unterstützen die Nutzer wechselnde soziale Projekte. Wie genau funktioniert diese Unterstützung und wie schneidet Gexsi im Vergleich zu anderen Suchmaschinen ab?

Die Suchmaschine Gexsi ist vergleichsweise neu auf dem Markt. Während der Konkurrent Google bereits seit 1998 existiert, ging die Betaversion von Gexsi erst im Mai 2018 online. Das junge Unternehmen hat mittlerweile neben dem Standort in Berlin auch einen Sitz in Freiburg im Breisgau.

Gexsi: Qualität der Suchmaschine im Vergleich zu Google

Ebenso wie bei Ecosia basieren die von Gexsi angezeigten Suchergebnisse auf der Suchtechnologie (= Algorithmus) von Microsoft Bing. Zahlreiche Tests kamen zu dem Ergebnis, dass die Bing-Suchresultate nicht mit der Qualität der von Google generierten Treffer mithalten können. Möchten Sie allerdings nur alltägliche Suchanfragen durchführen, erweist sich die Suchqualität von Bing als valide.

Um die Lücke zwischen den eigenen Suchresultaten und den Google-Suchergebnissen zu schließen, bietet Gexsi eine nützliche Funktion. Mit nur einem Klick können Sie sich direkt alle Google-Suchergebnisse anzeigen lassen. Unterhalb der Gexsi-Suchleiste befindet sich die Schaltfläche „Google“. Wählen Sie diese aus, sehen Sie alle Google-Treffer zu Ihrem Suchbegriff, ohne diesen erneut eingeben zu müssen.

Zertifizierter Einsatz für soziale Innovationen und eine bessere Welt

Der Name Gexsi setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von „Global Exchange for Social Investment“ (zu Deutsch: globaler Austausch für Sozialunternehmer) zusammen. Ziel der Gründer Andreas Renner, Kevin Fuchs und David Diallo ist es, einen weltweiten Marktplatz für soziale Innovationen zu schaffen. Diese Idee ist nicht neu, sondern durch Gexsi vor allem wiederbelebt.

Bereits im Jahr 2001 schaffte die Schwab Foundation for Social Entrepreneurship einen Marktplatz, der vermögende Investoren und Sozialunternehmer zusammenbrachte. Hürden im internationalen Gemeinnützigkeitsrecht gestalteten die Umsetzung der Idee schwierig. Doch die Gründer von Gexsi arbeiteten weiterhin an ihrem Projekt – allen voran Andreas Renner, der seinen künftigen Partner David Diallo in Berlin kennenlernte.

Beide beschlossen, selbst ein Sozialunternehmen zu gründen – und eben nicht nur als Makler zwischen Investoren und Unternehmen zu fungieren. Nach einigen geschäftlichen Weiterentwicklungen wurde Gexsi schließlich zu dem, was es heute ist: Eine alternative Suchmaschine, die gemeinnützige Projekte unterstützt. Mittlerweile zählt Gexsi zu den B Corp zertifizierten Unternehmen. Dieses Zertifikat erhalten nur Betriebe, die auf eine Balance zwischen finanziellem Gewinn und Gemeinnützigkeit achten.

Ebenso wie der nachhaltige Suchmaschinenkonkurrent Ecosia ist auch Gexsi für alle Nutzer kostenlos. Jedoch generieren die Suchanfragen Gelder, die für die gemeinnützigen Projekte eingesetzt werden. Unter den ersten Suchergebnissen sind hin und wieder gesponsorte Links. Das bedeutet, dass Unternehmen Geld an Gexsi zahlen, damit ihre Seite weit oben auf der Ergebnisliste angezeigt wird. Dass es sich bei dem Suchergebnis um Werbung handelt, erkennen Sie an dem kleinen „Ad“, welches vor dem entsprechenden Link steht.

Klicken Sie auf einen solchen Link, zahlt das entsprechende Unternehmen einen geringen Cent-Betrag an Gexsi. Bei einer hohen Nutzerzahl summieren sich diese kleinen Beträge auf. Da die Suchmaschine noch nicht lange auf dem Markt ist, sind auch die Einnahmen noch überschaubar. Im Gegensatz zu Google bewegen sich die Beträge der Werbeeinnahmen noch lange nicht im Millionen- oder gar Milliardenbereich. Unter der Kategorie „Dein Impact“ (zu Deutsch: Dein Einfluss) macht Gexsi die Einnahmen sowie die Höhe der Spenden transparent.

Da sich Gexsi selbst als Social Business (= soziales Unternehmen) sieht, geben die Gründer an, sich dem Gemeinwohl verpflichtet zu fühlen. Dazu zählt den Angaben des Unternehmens zufolge auch, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Da die Suchmaschine ihren Firmensitz in Deutschland hat, gelten die deutschen Datenschutzvorschriften.

So speichert der Suchdienst IP-Adressen beispielsweise nur anonym ab und löscht diese auch wieder. Zudem findet die Datenübertragung nur mit einer sicheren Verschlüsselungstechnologie statt. Zu den weiteren Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre zählen:

• Gexsi sammelt keine Nutzerdaten
• Die Suchmaschine erhält keinen Einblick in getätigte Suchanfragen
• Daten und Anfragen werden nicht an Werbetreiber verkauft

Zudem weisen die Grundeinstellungen von Gexsi einen höheren Schutz vor anstößigen Inhalten auf als die meisten anderen Suchmaschinen. Damit sammelt Gexsi zusätzlich Pluspunkte im Bereich Familienfreundlichkeit.

Wenn Sie die Suchmaschine mit sozialem Engagement regelmäßig nutzen möchten, kann es sich anbieten, diese als Standardsuchmaschine festzulegen. Damit sparen Sie sich Zeit. Denn anstatt jedes Mal die Seite www.gexsi.com zu besuchen, können Sie auf diese Art und Weise direkt jede Suche über die Adress- und Suchleiste Ihres Browsers mit Gexsi ausführen.

Gexsi ist eine Suchmaschine, die ihre Werbeeinnahmen nutzt, um verschiedene soziale Initiativen zu unterstützen. Damit macht Gexsi vor allem dem grünen Suchdienst Ecosia Konkurrenz – denn Ecosia nutzt einen Teil der eigenen Einnahmen, um Bäume zu pflanzen.

Beide alternativen Suchmaschinen basieren auf den Suchergebnissen von Bing und sind deshalb gut miteinander vergleichbar. Im Vergleich zu Google schneiden die Suchergebnisse von Microsoft Bing und damit von Ecosia und Gexsi nicht ganz so gut ab. Dennoch liefern alle Suchmaschinen valide Ergebnisse und lassen sich deshalb für alltägliche Suchen nutzen.