Anleitung: Hardware einrichten unter Ubuntu

Ubuntu ist eine Linux-Distribution und dient als beliebte Windows-Alternative. Das leicht zu bedienende und einfach zu installierende Betriebssystem wird jährlich zwei Mal neu aufgelegt und kommt mit immer neuen Funktionen daher.

Wenn es um die Einrichtung von Hardware unter Ubuntu geht, dann ist das in den meisten Fällen leicht. Schließlich erkennt Ubuntu viele neu angeschlossene Komponenten bereits während der Installation und übernimmt die automatische Einrichtung. Geht es aber zum Beispiel um das Einrichten einer Festplatte, sind ein paar mehr Schritte nötig.

Auch für andere Hardware-Komponenten kann es vorkommen, dass Sie von Hand einige Einstellungen vornehmen wollen oder zumindest Informationen über die jeweiligen Komponenten benötigen. Mit kurzen Befehlen ist dies problemlos möglich.

Anschließend ist die Festplatte eingerichtet und wird von Ihrem Dateisystem erkannt. Sie können Sie nun nutzen und Ihre Daten auf der Festplatte ablegen.

Wenn Sie bereits eine Festplatte unter Ubuntu eingerichtet haben und nun Informationen zu dieser Hardware benötigen, können Sie diese mit Befehlen erhalten, die Sie in ein Terminal eingeben.

Belegter Festplatten-Speicher: Wenn Sie wissen wollen, wie viel Platz auf Ihrer Festplatte belegt ist, geben Sie diesen Befehl ein:

du -hs

Freier Festplatten-Speicher: Eine Information über freien Festplattenplatz erhalten Sie mit:

df -hT 

15 größte Dateien: Wenn Sie sich Ihre 15 größten Dateien auf Ihrer Festplatte auflisten lassen wollen, geben Sie diesen Befehl ein:

find / -type f -printf "%k\t %p\n" 2>/dev/null | sort -rn | awk '{printf("%7.1f GiB\t%s\n", ($1/1024)/1024,$0)}' | head -15

Eingehängte Festplatten: Mit diesem Befehl erhalten Sie einen Überblick über all Ihre eingehängten Festplatten:

grep "^device /dev/" /proc/self/mountstats

Partitionen: Für die Abfrage und genauere Anzeige Ihrer Partitionen mit Bezeichnung, Belegung, Größe sowie dem Punkt der Einhängung, benötigen Sie diesen Befehl:

df -h

Festplatten sind in der Regel nicht die einzige Hardware, die Sie unter Ubuntu einrichten. Zwar werden die meisten anderen externen Geräte direkt bei Anschluss erkannt, doch auch dabei müssen Sie an der ein oder anderen Stelle noch selbst aktiv werden oder wollen zumindest wissen, was genau in Ihrem Computer verbaut ist.

Internetverbindung: Sie können unter Ubuntu Ihre Internetverbindung selber konfigurieren und manuell ein Kabelnetzwerk einrichten.

Bildschirmauflösung: Wenn Bildschirmprobleme auftreten und die Bildschirmauflösung nicht hoch genug ist, können Sie aktiv werden. Dies ist häufiger bei älteren Röhrenbildschirmen und seltener bei modernen Flachbildschirmen der Fall. Grund für eine schlechte Bildschirmauflösung ist meist der Display Data Channel, eine Schnittstelle zwischen PC und Bildschirm. Um die Auflösung Ihres Bildschirms unter Ubuntu zu erhöhen, können die Einstellungen des XServer, der für die Ausgabe der Auflösung zuständig ist, verändert werden.

Dieser XServer konfiguriert sich eigentlich hauptsächlich selbst, weshalb die Lösung bei Problemen zunächst über die Desktop-Umgebung gesucht werden sollte. Um die Bildschirmauflösung zu ändern, kann dank des Programms XRandR (RandR steht für „Resize and Rotate“) mit zwei einfachen Kommandozeile die Bildschirmauflösung verändert werden:

• #!/bin/sh
• xrandr –output VGA-0 –mode 1280x1024 –pos 0x0 –rotate normal

Grafikkarte: Die Grafikkarte einzurichten ist unter Ubuntu nur dann nötig, wenn der Bildschirm entweder kein klares Bild anzeigt oder für bestimmte Computerspiele bestimmte 3D-Treiber benötigt werden. Um herauszufinden, welche Grafikkarte im eigenen PC verbaut ist, brauchen Sie nur diesen Befehl in ein Terminal eingeben:

lspci -nnk | grep -A3 "\[03..\]:"              

Lautsprecher: Wenn aus Ihren Boxen kein Ton kommt, sollten Sie Ihr Audio-Anschlusskabel überprüfen. Prüfen Sie ebenfalls den Treiber für die Soundkarte und ob diese erkannt wird. Geben Sie dafür diesen Befehl in ein Terminal ein:

lspci -nnk | grep -i audio -A2

Hardware-Komponenten ausführlich: Wünschen Sie ausführliche Hardware-Informationen über alle Ihre verbauten Hardware-Komponenten, dann hilft Ihnen dieser Befehl:

sudo lshw -html > ~/System.html

Hardware-Komponenten kompakt: Wenn Ihnen die HTML-Ausgabe, die mit diesem Befehl erzeugt wird, zu ausführlich ist, können Sie eine kompaktere Variante mit diesem Befehl erhalten.

sudo lshw -short

BIOS: Brauchen Sie eine Information zu Ihrem BIOS, nutzen Sie diesen Befehl und lassen Sie sich den Hersteller sowie Datum und BIOS-Version anzeigen:

sudo dmidecode | grep -A3 'BIOS Information'

Prozessor: Informationen zum Prozessor gibt es mit diesem Befehl:

sudo lshw -C cpu

Belegter Speicher kompakt: Wie viel Speicher Sie bereits auf Ihrer Festplatte belegt haben, finden Sie über diesen Befehl heraus:

free -m

Belegter Speicher ausführlich: Brauchen Sie eine detailliertere Anzeige mit Taktrate, belegten Speicherbänken etc., dann hilft Ihnen diese Zeile:

sudo lshw -C memory

USB: Mit diesem Befehl können Sie sich alle USB-Anschlüsse Ihres PCs sowie alle über USB angeschlossenen Geräte anzeigen lassen:

Lsusb

USB ausführlich: Brauchen Sie ausführliche Informationen zum Gerät, nutzen Sie diesen Befehl:

lsusb -vd HerstellerID:ProduktID

Kernelversion:Die Kernelversion sowie die Systemarchitektur lassen Sie sich hiermit auflisten:

uname -rm

Falls Sie nicht genau wissen, welche Ubuntu-Version Sie auf Ihrem Computer eigentlich nutzen, können Sie diese Information mit einem Befehl herausfinden:

lsb_release -a oder cat /etc/lsb-release

Schließlich erscheinen zwei Mal pro Jahr neue Ubuntu-Versionen. Die Version 20.10 mit dem Spitznamen „Groovy Gorilla“ erschien im Oktober 2020. Im April 2021 erscheint die Version 21.04. unter dem Namen „Hirsute Hippo“. Die nächste Version – 21.10 – erscheint dann wieder im Oktober 2021.

Festplatten unter Ubuntu einzurichten, ist keine große Herausforderung. Weitere Hardware-Komponenten müssen Sie in der Regel nicht von Hand einrichten, da neu angeschlossene Elemente bei der Installation erkannt werden und sich meist problemlos sofort starten lassen.

Falls Sie doch mal Informationen zu Ihren Hardware-Komponenten benötigen oder zum Beispiel Ihre Bildschirmauflösung oder die Internetverbindung manuell konfigurieren wollen, können Sie dies über die entsprechenden Befehle anstoßen.