Person browsed im Internet
Wenn Daten im Internet verloren gehen, ist das ärgerlich und wirft zahlreiche Haftungsfrage auf. © picjumbo.com | Pexels

Wer haftet bei Datenverlust im Internet?

Sicher unterwegs im Internet

In einer digitalisierten Welt sind Daten unglaublich viel wert und daher das Ziel von Cyberkriminellen. Aber auch durch technische Fehler und menschliches Versagen kann es zu einem Datenverlust kommen. In einer solchen Situation stellt sich die Frage, wer für den Verlust haftet. Das können beispielsweise die Nutzer oder die Serviceanbieter sein. Am besten ist es, sich von vornherein bestmöglich zu schützen und Maßnahmen gegen einen potenziellen Datenverlust zu ergreifen.

Daten können auf unterschiedliche Weisen verloren gehen

Daten sind ganz unterschiedlichen Gefahren ausgesetzt. So versuchen beispielsweise Cyberkriminelle, sich Zugang zu Unternehmenssystemen und den dort hinterlegten Daten zu verschaffen. Diese können sie je nach Zielsetzung verkaufen oder nutzen, um ein Unternehmen zu erpressen. Es gibt zahlreiche Methoden, um Schadsoftware in ein System zu schleusen und Daten abzugreifen. Hiergegen muss man sich unbedingt schützen.

Es gibt aber auch andere Faktoren, die zu einem Datenverlust führen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Daten nicht mehrfach gesichert sind und beispielsweise durch einen Brand oder eine Überschwemmung verloren gehen. Ebenso kann es passieren, dass ein Speichermedium kaputtgeht und man keinen Zugriff mehr auf die dort hinterlegten Daten erlangt. Wenn diese nicht mehrfach gesichert sind, sind sie unweigerlich verloren. Nicht zuletzt führen Fehler von Mitarbeitern und Privatpersonen immer wieder dazu, dass Daten öffentlich werden oder verloren gehen.

​​​​​​​Eigenverantwortung der Nutzer

Wenn Nutzer einen Datenverlust zu beklagen haben, können sie nicht einfach andere in die Verantwortung nehmen. Stattdessen ist es erforderlich, dass sie selbst angemessene Schutzmaßnahmen treffen, um sich vor einem Datenverlust zu schützen. Das kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass man regelmäßige Back-ups durchführt und mit sicheren Passwörtern arbeitet. Unterlässt man solche Sicherheitsmaßnahmen, kann es sein, dass man selbst für den Datenverlust haften muss.

Eine weitere Schutzmaßnahme besteht darin, eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen. So schützen sich Nutzer vor eventuellen Ansprüchen Dritter, die sich aus einem Datenverlust ergeben. Es gibt mittlerweile verschiedene professionelle Versicherungen, die Schäden und Risiken der digitalen Welt in ihren Policen berücksichtigen. Durch einen genauen Anbietervergleich findet man Dienstleister, deren Services perfekt zu den eigenen Ansprüchen passen.

 

Die Verantwortung von Serviceanbietern

Gelegentlich ist ein Datenverlust darauf zurückzuführen, dass ein Serviceanbieter einen Fehler gemacht hat oder fahrlässig mit den Daten umgegangen ist. Wenn ihm das nachgewiesen werden kann, haftet er für die Schäden, die aus dem Datenverlust entstehen. Diese können teils erheblich sein, insbesondere dann, wenn Nutzer einen Dienstleister personenbezogene und vertrauliche Daten anvertraut haben. Im Falle einer Haftung müssen die Verantwortlichen nicht nur eine Menge Geld bezahlen, sondern auch ihr guter Ruf geht verloren. Das ist für die weitere Arbeit und die Generierung von Umsätzen schlecht, da im Internet das Vertrauen der Nutzer extrem wichtig ist.

Grundsätzlich ist es möglich, dass jeder Serviceanbieter für einen Datenverlust haftbar gemacht wird. In der Praxis sind es jedoch häufig Anbieter von Cloud Services, die sich mit diesem Problem konfrontiert sehen. Außerdem gibt es Hosting Anbieter, die bei bestimmten Schäden haftbar gemacht werden können. Ähnlich wie bei Privatpersonen ist es daher wichtig, dass sich Unternehmen und Dienstleister bestmöglich absichern und alle Maßnahmen ergreifen, um für einen hohen Datenschutz zu sorgen.

Regelungen unterscheiden sich in unterschiedlichen Ländern

Das Internet ist nach wie vor vergleichsweise jung, weswegen es noch nicht für alle Bereiche und Möglichkeiten konkrete, klar umrissene Vorgaben und Regeln gibt. Das betrifft nicht zuletzt den Datenschutz. Die etablierten Methoden aus der analogen Welt lassen sich häufig auf digitale Umfelder nur schwer oder gar nicht übertragen. Deswegen ist es erforderlich einheitliche, transparente und zuverlässige Sicherheitsregeln zu entwickeln und umzusetzen.

Von diesem Ziel sind wir allerdings nach wie vor weit entfernt. So gibt es beispielsweise keine einheitlichen Regeln für das Internet, sondern alle Länder nehmen individuelle Sicherheitsmaßnahmen vor. Somit ist nicht immer klar, in welcher Region welche Besonderheiten zu berücksichtigen sind. Gerade für global agierende Unternehmen ist das aber wichtig, um eine Haftung bei Datenverlust bestmöglich vermeiden zu können. Für eine größtmögliche Sicherheit bei gleichzeitig hoher Nutzerfreundlichkeit wären global einheitliche Regelungen wichtig. Diese müssten allerdings alle Länder absegnen, damit sie wirklich wirksam sind.

​​​​​​​Haftungsregeln sind Teil aller Verträge und Vereinbarungen

Wenn Verträge und Vereinbarungen zwischen Dienstleistern und Servicenutzern abgeschlossen werden, sind in diesen üblicherweise die Haftungsvereinbarungen geregelt. So soll für eine größtmögliche Transparenz auf beiden Seiten gesorgt werden. Die Serviceanbieter stellen so sicher, nur bei eigenem Verschulden haftbar zu sein, und die Anwender wissen, welche Sicherheitsmaßnahmen sie während der Nutzung der Services ergreifen müssen, um nicht selbst haftbar zu werden.

Es ist daher wichtig, solche Verträge und Vereinbarungen genau zu studieren. Es wäre fatal, einfach allem zuzustimmen, ohne die einzelnen Regelungen zu lesen. Andersherum müssen die Anbieter bei der Gestaltung von Verträgen und Haftungsvereinbarungen sorgfältig vorgehen, um sich vor Ansprüchen anderer bestmöglich zu schützen. Gleichzeitig sollten sie die einzelnen Verträge anwenderfreundlich gestalten. Das bedeutet, dass sie eine möglichst einfache Sprache und einen übersichtlichen Aufbau wählen sollten, damit die Vereinbarungen auch von Laien mühelos verstanden werden.

​​​​​​​Unbedingt ein Datensicherheitskonzept erstellen

 

Es ist wichtig, beim Thema Datenschutz nichts dem Zufall zu überlassen. Das bedeutet, nicht irgendwelche Schutzmaßnahmen zu wählen und darauf zu vertrauen, dass diese schon irgendwie wirken werden. Stattdessen sollten sowohl Privatleute als auch Unternehmen ein konkretes Datensicherheitskonzept erstellen. Hierin werden sämtliche potenziellen Risiken aufgelistet, um ihnen anschließend konkrete Schutzmaßnahmen zuzuweisen. In vielen Firmen kommt zudem ein Datensicherheitsbeauftragter zum Einsatz, der sich um alle Aspekte rund um das Thema Datenschutz kümmert.

In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass Datensicherheit niemals abgeschlossen ist. Es tun sich immer wieder neue Gefahren und Möglichkeiten auf, die zu einem Datenverlust führen können. Deswegen ist es entscheidend, die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und zu kontrollieren, ob sie noch auf der Höhe der Zeit sind. Falls nicht, müssen sie angepasst oder durch bessere Alternativen ersetzt werden.

Fazit

Die Frage, wer bei einem Datenverlust haftet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Je nachdem wer den Verlust zu verantworten hat, müssen entweder die Nutzer oder die Serviceanbieter Verantwortung übernehmen. Das kann mit erheblichen Kosten und einem schmerzhaften Imageverlust einhergehen. Deswegen ist es besser, alle erdenklichen Maßnahmen zu ergreifen, damit es gar nicht erst zu einem Datenverlust kommt.