Internetsicherheit für Kinder – wichtiger Schutz für den Nachwuchs
Das Internet birgt vor allem für Kinder und Jugendliche viele Gefahren, vor der wir Erwachsene sie schützen sollten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich über die Internetsicherheit für Kinder ausführlich informieren.
Warum Internetsicherheit gerade für Kinder wichtig ist
Ein Internetzugang bietet viele Möglichkeiten: Sie können online shoppen, sich über wichtige Themen informieren oder über das Web kommunizieren. Doch ein Internetzugang hat von sich aus keine Sperre für sensible Inhalte. Nur ein Internetanschluss bietet Zugang zu allem, was auch in der realen Welt zu finden ist. Und dazu gehören nicht nur angenehme Dinge.
Wenn nun Kinder ohne Sicherheitsvorkehrungen und Jugendschutz im Internet unterwegs sind, kommen sie unvorbereitet und ungebremste mit Inhalten in Kontakt, die nicht kindgerecht sind. Ob sexuell aufgeladene Inhalte, Darstellungen von Gewalt oder der Zugang zu Glücksspiel und Online-Shopping, viele dieser Inhalte können Kinder nicht richtig verarbeiten. Die Bandbreite der Reaktionen ist groß. Von Verängstigung, Abwehr, bis hin zu Suchtverhalten ist alles möglich.
Ohne entsprechende Aufklärung und Vorbereitung sind Kinder im Internet außerdem der Gefahr durch Kriminelle, Pädophile oder Betrüger ausgesetzt. Auch Mobbing und Stalking sind bei der Internetnutzung durch Jugendliche und Kinder möglich. Aus diesen Gründen ist Internetsicherheit für Kinder umso wichtiger.
Erwachsene können sich in der Regel selbst schützen
Sicherlich sind auch Erwachsene nicht vor den oben aufgezählten Aspekten beim Surfen im Internet geschützt. Doch in der Regel können Erwachsene mit entsprechenden Inhalten anders umgehen. Und zum anderen sollten Erwachsene in der Lage sein, sich selbst zu schützen oder über die Dinge zu reden, welchen sie dort begegnen. Letztlich sind Erwachsene für ihr eigenes Leben verantwortlich. Kinder stehen in der Obhut ihrer Erziehungsberechtigten.
Gefahren für Kinder beim Surfen im Netz
Kinder sind im Internet vielen Gefahren ausgesetzt.
- Gefährliche Inhalte: Kindern können durch ungeeignete Inhalte verschreckt oder verstört werden. Hierzu gehören Gewalt, Pornografie, Hassrede oder auch Kettenbriefe, die zum Beispiel per WhatsApp verschickt werden.
- Missbrauch persönlicher Daten: Indem sie Apps nutzen oder sich in Social Media bewegen, können Kinder ungewollt sehr viel von sich und über ihr Leben preisgeben.
- Cybermobbing: Kinder können in sozialen Netzwerken Beleidigungen oder Bedrohungen ausgesetzt werden. Andere können peinliche Bilder oder Videos dieser Kinder ohne deren Erlaubnis in Umlauf bringen.
- Kostenfallen: Wenn Kinder zum Beispiel unbeaufsichtigt im Internet surfen oder das Smartphone nutzen, besteht die Gefahr, dass sie zum Beispiel Abos abschließen oder Produkte kaufen.
- Rechtliche Probleme: Durch das Teilen von Texten, Musik oder Filmen über das Internet könnten Kinder ohne deren Wissen gegen das Gesetz verstoßen.
- Internetsucht: Je länger Kinder am Bildschirm kleben und gleichzeitig keinen Ausgleich oder Hobbys haben, desto größer ist die Gefahr, dass sie internetsüchtig werden.
- Psychische Schäden: Durch den Konsum von verstörendem Bildmaterial (Sex, Gewalt) können bleibende Schäden an der Kinderseele entstehen.
So machen Sie das Internet für Kinder sicherer
Am wichtigsten ist es, wenn Kinder Medienkompetenz erlernen. Das gilt fürs Fernsehen ebenso wie für den Umgang mit Smartphone oder Computer. Sie erhöhen die Sicherheit für Kinder, wenn Sie sie von Beginn an beim Surfen im Netz begleiten und über die Dinge sprechen, die dort passieren. Es ist empfehlenswert, Kinder nie allein im Internet surfen zu lassen.
Praktische Tipps für Eltern: Mit diesen Apps und Programmen können Sie Ihre Kinder schützen
Neben der individuellen Begleitung im Internet gibt es auch technische Möglichkeiten, um die Internetsicherheit für Kinder zu erhöhen. Doch auch hier gilt: Trotz Apps und spezieller Einstellungen gibt es keine 100-prozentige Sicherheit. Gegenseitiges Vertrauen steht unabhängig von der eingesetzten Technik an erster Stelle.
- Kindersicherung des Routers verwenden: Viele Internetrouter bieten eine interne Kindersicherung. Diese lässt sich zum Beispiel bei der Fritz!Box ganz einfach über das Konfigurationsmenü einschalten und modifizieren. So können Sie zum Beispiel bestimmte Internetinhalte für Ihre Kinder sperren. Die Sperre kann für ein bestimmtes Gerät festgelegt werden, zum Beispiel für das Notebook Ihres Kindes.
- Einstellungen am Smartphone: Auf Smartphones lassen sich zum Beispiel In-App-Käufe blockieren. Sie können außerdem einstellen, dass Apps nur mit Passwort installiert werden dürfen.
- Bildschirmsperre: Ihr eigenes Smartphone können Sie vor ungewollten Zugriff durch Ihre Kinder ganz einfach durch die Bildschirmsperre schützen. Sie dürfen Ihren Kindern den Code natürlich nicht verraten. Am einfachsten ist natürlich die Sicherung per Fingerabdruck oder Gesichtsscan.
- Kindersicherungsapps: Viele Virenschutzprogramme wie Kaspersky, McAfee oder Avira bieten spezielle Kindersicherungen. Über das Programm können Sie dann steuern, welche Inhalte Ihr Kind laden darf. Für das Smartphone gibt es außerdem entsprechende Apps.
Kritische Werbung für Kinder ausblenden: So geht’s
YouTube gehört zu den beliebtesten Apps für Kinder. Um hier vor allem kritische Werbung sowie kritische Inhalte auszublenden, verwenden Sie einfach YouTube Kids. Die App ist darauf ausgelegt, nur kindgerechte Inhalte zu zeigen.
Info: Wann ist ein Kind alt genug für ein Smartphone?
Die Debatte über das „richtige“ Alter für ein Smartphone ist bestimmt so alt wie das Smartphone selbst. Allgemein gilt ein Alter von 12 Jahren als das Minimum für die Smartphone-Nutzung. Allerdings sind Altersangaben immer nur ein möglicher Richtwert, denn jedes Kind ist anders. Es ist hier unbedingt wichtig, dass Eltern ihre Kinder richtig einschätzen können und die Kinder immer die Möglichkeit haben, über alles zu reden, was ihnen im Internet begegnet ist.
Gibt es kindersichere Computer oder Smartphones?
Es gibt im Handel spezielle Computer und Smartphones für Kinder. Allerdings sind diese in ihren Funktionen sehr stark eingeschränkt und nicht mit einem „echten“ Computer bzw. Handy vergleichbar. Für ein erstes Heranführen an die Technik mögen diese Geräte mit Sicherheitseinstellungen geeignet sein. Aber sie ersetzen nicht, dass sich Eltern eingehend mit der Problematik der Internetsicherheit für Kinder auseinandersetzen und ihren Nachwuchs beim Umgang mit dem Web begleiten.
Wo finden Eltern Hilfestellungen?
Ein sehr nützliches Portal für Eltern ist www.schau-hin.info. Hierbei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen sowie der Zeitschrift TV Spielfilm. Eltern finden dort Tipps und Infos rund um Internetsicherheit für Kinder.
Fazit: Die beste Internetsicherheit für Kinder besteht in Vertrauen, Aufklärung und Regeln
Kinder lassen sich auf vielfältige Weise schützen. Sie erhöhen die Sicherheit Ihres Kindes im Netz vor allem dadurch, dass Sie zum Beispiel weder Bilder Ihrer Kinder für alle veröffentlichen noch Accounts für Ihre Kinder anlegen. Wie bei der Sicherheit in sozialen Netzwerken gilt auch für Kinder: Gehen Sie sparsam mit persönlichen Informationen um. Wenn Ihre Kinder selbst ins Internet gehen, achten Sie auf deren Kontakte und vor allem: Sprechen Sie über alles.