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Bloatware – alle Infos und Tipps zum Entfernen

Diese Arten von Bloatware sollten Sie kennen

Jeder, der schon einmal ein Smartphone, einen Rechner oder Mac genutzt hat, kam schon einmal Kontakt mit Bloatware. Doch was ist das eigentlich und wie kann ich diese Software entfernen? Hier finden Sie einfache und leicht verständliche Antworten.

Was ist Bloatware?

Bei Bloatware handelt es sich um Software, die durch nicht benötigte Funktionen viele Ressourcen bzw. Systemressourcen auf Smartphones oder Computern verbraucht und das jeweilige System langsamer macht. Bloatware kann in Form von vorinstallierter Software bereits im Auslieferungszustand auf Computern oder Smartphones installiert sein oder sie wird in Form von Zusatzprogrammen mit Software installiert.

Der Begriff setzt sich aus dem Englischen „to bloat“ (deutsch: aufblähen) und „software“ zusammen. Andere Bezeichnungen sind auch „Fatware“ oder „Blähware“.

Arten von Bloatware

In der Praxis handelt es sich um vier gängige Typen von Bloatware.

Vorinstallierte Herstellersoftware, die sich oftmals nicht deinstallieren lässt. Diese Variante wird auch „Crapware“ genannt.

Software, die mit anderer Software installiert wird.

Software mit ähnlichen Funktionen wie andere Computerprogramme, die jedoch deutlich ressourcenintensiver arbeitet.

Computerprogramme mit sehr vielen Zusatzfunktionen, die von der Mehrheit der Nutzer nicht benötigt wird, die jedoch Arbeitsprozesse extrem verlangsamt.

 

Bloatware „versteckt“ sich sowohl in Symbolleisten von Browsern oder anderer Software als auch in Testversionen von Computerprogrammen. Mit Testversionen bieten Hersteller z.B. Bloatware an. Aufgrund der Nutzerdaten können sie dann auswählen, welche Funktionen für die finale Version später wirklich sinnvoll sind. Fatware kommt auch als Adware zum Einsatz. In dieser Version besteht ihr einziger Zweck darin, Werbung einzublenden bzw. Nutzerdaten für Werbezwecke abzugreifen.

Beispiele für Bloatware

Bloatware kann auf vielfältige Weise auf Smartphones oder Computern zu finden sein, z.B. in Form von:

Kalender-Apps

Navigations-Apps

Taschenrechnern

Adressbüchern

Cloud-Services

Grundsätzlich ist Bloatware nicht schlecht. Doch vorinstallierte Programme verhindern meist, dass Nutzer frei wählen, welche Software sie einsetzen.

Was ist der Sinn von Bloatware?

Bloatware ergibt vor allem für deren Entwickler Sinn. So können diese über die Anwender wertvolle Daten sammeln, wenn diese die Software einsetzen. Wenn Bloatware z.B. als Teil der Systemsoftware auf Smartphones oder Computern vorinstalliert ist, haben Hersteller den Vorteil, dass sich die Nutzer nur im „Kosmos“ dieser Unternehmen bewegen. Sie werden dann überwiegend die vom Hersteller bereits vorinstallierten Programme verwenden, ohne auf Konkurrenzprodukte zurückzugreifen. Auf diese Weise können Hersteller z.B. wichtige Nutzerdaten sammeln. Wenn Nutzer außerdem über vorinstallierte Apps z.B. Waren kaufen, verdienen die Hersteller von Smartphones zusätzliches Geld.

Ist Bloatware gefährlich?

Bloatware selbst ist in der Regel nicht gefährlich, doch kann ein langsames System oder nicht mehr ausreichender Speicherplatz ein Einfallstor für Malware sein. Das gilt z.B. dann, wenn wichtige Updates oder Patches aufgrund von Speicherplatzmangel durch Bloatware nicht mehr installiert werden können.

Handelt es sich um von Herstellern auf Betriebssystemen vorinstallierte Bloatware, wird diese mit System-Updates und Pateches durch regelmäßige Aktualisierungen ebenfalls aktualisiert. Wenn Sie jedoch wie gewohnt ein Virenschutzprogramme verwenden, sind Sie auch durch Malware, die über Bloatware installiert wird, geschützt. Möchten Sie ein Programm installieren, das jedoch durch zahlreiche mitinstallierte Zusatzprogramme für Sie unnötig aufgebläht wird, suchen Sie am besten nach einer Alternative.

Bloatware entfernen: So geht‘s

Das Entfernen von Bloatware ist nicht so einfach, wie es viele Anwender denken mögen. Da ein Großteil der Bloatware vorinstalliert und Teil des jeweiligen Betriebssystems ist, können durch das Löschen der Bloatware z.B. wichtige Systemfunktionen verloren gehen. Ist Bloatware Teil einer Software, könnte diese z.B. nach dem Löschen nicht mehr richtig funktionieren.

Manche vorinstallierte Apps auf Android-Smartphones oder iOS-Geräten lassen sich wie jede andere App über den Anwendungsmanager löschen. Bloatware erkennen Sie z.B. daran, dass sie nicht die übliche Löschroutine zulässt und die App nicht komplett herkömmlich z.B. über den Anwendungsmanager löschbar ist.

Wodurch wird das Löschen von Bloatware noch erschwert? Für das Entfernen dieser ungewünschten Programme benötigen Sie sogenannte „Root-Rechte“. Diese erlauben es Nutzern, auf systemrelevante Dateien zuzugreifen. Aber zum einen erlischt die Herstellergarantie, wenn Sie die Löschung mit Root-Rechten durchführen. Zum anderen können Sie auch hier wichtige Dateien mitlöschen, sodass das gesamte Gerät nicht mehr funktionieren kann. Das gilt z.B. bei Android-Smartphones für Google Play Dienste oder den Google Play Store selbst. Wenn Sie diese Dateien löschen, ist das Smartphone teilweise nicht mehr nutzbar.

Seit iOS 10 lassen sich viele vorinstallierte Apps auf dem iPhone oder iPad löschen. Hierzu zählt z.B. die Kommunikationsapp Facetime oder iBooks. Allerdings erfolgt keine komplette Löschung, sondern lediglich die Löschung von Nutzerdaten und Einstellungen.

Bloatware entfernen bei Windows 10

Um Bloatware wie CandyCrush oder andere Programme auf Windows 10 zu löschen, bieten sich spezielle Programme an. Hierzu gehört z.B. der Windows 10 Debloater oder der O&O AppBuster. Auch wenn es nervenraubend sein kann und die Systemleistung durch Bloatware verlangsamt wird: Seien Sie immer vorsichtig, wenn Sie vorinstallierte Programme und Apps löschen. Das gilt übrigens auch, wenn Sie Bloatware ohne Root-Rechte mit spezieller Software von Smartphones entfernen.

Umfrage zeigt: Nutzer wollen selbst bestimmen, welche Apps auf ihrem Gerät sind

Eine Umfrage der Verbraucherzentrale (über marktwaechter.de) unter Smartphone-Nutzern hat gezeigt, dass viele vorinstallierte Apps auf Smartphones unnötig sind und dass Verbraucher selbst bestimmen wollen, welche Apps sich auf ihrem Handy befinden. Ein großer Teil der Befragten sorgt sich außerdem darüber, dass die Bloatware im Hintergrund ungewollt Daten sammelt.

Bloatware: Praxistipps

  • Kaufen Sie Smartphones von Herstellern, die nur wenig oder keine Bloatware auf ihren Geräten installiert haben. Betriebssysteme ohne zusätzliche Apps werden als „pur“ oder „stock“ angeboten.
  • Reduzieren Sie nach dem Kauf die vorhandene Bloatware und löschen Sie alle Programme, die sich herkömmlich deinstallieren lassen. So vermeiden Sie unnötigen Datenspeicher und eine unnötige Datenübermittlung an Dritte.
  • Kontrollieren Sie die Standard-Einstellungen der Bloatware, die sich nicht problemlos entfernen lässt. Hier können Sie z.B. oftmals einstellen, dass die Software nicht auf Ihre Standortdaten oder Ihre Fotos zugreifen darf. Achten Sie bereits beim Neukauf eines Smartphones darauf, welche Standardeinstellungen Sie Apps allgemein erlauben.
  • Melden Sie sich nur für Bloatware an, wenn Sie diese auch nutzen wollen. Ansonsten lassen Sie die Programme einfach ungenutzt und verschieben sie z.B. in einen eigenen Ordner, damit sie auf der Benutzeroberfläche nicht mehr stören.
  • Beschränken Sie die Zugriffsberechtigungen von Bloatware-Apps. Wenn Sie diese Anwendungen nicht benötigen, sollten Sie genau kontrollieren, welche App auf Ihre Systemdaten zugreifen darf. Nutzen Sie eine bestimmte App überhaupt nicht, sollte Sie auch keinerlei entsprechende Rechte haben.
  • Entfernen Sie Bloatware nur mit Root-Rechten von Ihrem Smartphone, wenn Sie Vorkenntnisse haben. Sie können sonst mehr zerstören als verbessern.

Fazit: Bloatware ist störend, aber Vorsicht beim Entfernen

Bloatware kann sehr viele Ressourcen Ihres Computers oder Smartphones verbrauchen. Schauen Sie deshalb immer, ob es möglich ist, so viele vorinstallierte Zusatzprogramme wie gewohnt zu deinstallieren. Laden Sie außerdem nur Software auf Ihren Rechner, die möglichst ohne Bloatware auskommt. Verwenden Sie außerdem einen Virenscanner mit Echtzeitschutz. So verhindern Sie, dass Sicherheitslücken durch Bloatware von Hackern ausgenutzt werden.