Die 12 wichtigsten Fragen rund um Computerviren
Unsere Redaktion erreichen täglich Fragen unserer Nutzer zu Computerviren und Malware. Hier finden Sie leicht verständliche Antworten auf die 12 am häufigsten gestellten Fragen. Für weitere Informationen können Sie sich auch kostenlos für den Computerwissen Club registrieren.
1. Bin ich mit einem Mac besser vor Viren geschützt?
Lange Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass Nutzer mit einem Apple Computer beim Virenschutz im Vorteil wären. Tatsächlich gibt es prozentual weniger Attacken auf Macs als auf Windows-Rechner. Das liegt aber nicht daran, dass Apple-Geräte über einen ausgereifteren Virenschutz verfügen als Geräte mit anderen Betriebssystemen.
Kriminelle haben ihre Viren einfach so programmiert, dass sie die Mehrheit der weltweit genutzten Computer infizieren können. Da die meisten Rechner weltweit Windows-Rechner sind, greifen Computerviren überwiegend Windows-Systeme an.
Übrigens: Eines der ersten Computerviren, das über ein Netzwerk verteilt wurde, wurde für einen Macintosh-Computer entwickelt. Sein Name war „Elk Cloner“. Verantwortlich dafür war ein 15-jähriger Programmierer.
Somit gilt: Auch wenn Sie einen Apple-Computer nutzen, sollten Sie sich um einen leistungsstarken Virenschutz in Form eines Antivirenprogramms kümmern, auch wenn ein Großteil der Internetviren für Windows-Rechner entwickelt wird.
2. Warum gibt es Computerviren?
Computerviren waren ursprünglich rein zum Spaß von Programmierern geschaffen wurden, um andere Programmierer in den 1980er-Jahren über das Netzwerk zu ärgern und sie vor vertrackte Aufgaben zu stellen. Damals gab es das kommerzielle Internet wie heute nicht. So konnten diese Viren, wenn überhaupt, nur geringen Schaden anrichten. Mit der steigenden Beliebtheit des Internets bei Privatnutzern ab dem Ende der 1990er-Jahre brachten vermehrt kriminelle Hacker Viren in Umlauf. Die Ziele von Computerviren sind seither ganz unterschiedlich. Während manche Computerviren als Protest gegen Unternehmen oder Institutionen einsetzen, nutzen andere Viren um Internetuser zu betrügen.
3. Welche Schäden können Computerviren anrichten?
Ein Computervirus kann unterschiedlichen Schaden erzielen. Grundsätzlich richtet ein Computervirus jedoch nie physischen Schaden an. So kann ein Virus Ihre Festplatte nicht physisch zerstören. Allerdings können Viren Dateisysteme überlasten, durcheinanderbringen oder infizieren. Ihr Computer führt dann z.B. Aufgaben durch, die Sie nicht gestartet haben. Oder ein Computervirus zeichnet Ihre Eingaben über die Tastatur auf, wie etwa Passwörter oder Online-Banking-Daten. Kriminelle erbeuten diese Daten und kaufen mit Ihren Bankdaten ein oder buchen Geld von Ihrem Bankkonto ab. Finanzieller Schaden kann auch durch Industriespionage entstehen. Hacker setzen dann Viren ein, um Firmengeheimnisse durch Spyware zu stehlen, die sie mit einem Virus oder einem Trojaner eingeschleust haben.
4. Mein Computer hat einen Virus. Was soll ich tun?
Wenn Sie feststellen, dass Ihr Rechner - etwa der Bootsektor - von einem Virus oder von Würmern befallen ist, gilt es erst einmal, Ruhe zu bewahren. Öffnen Sie dann keine Internetseiten, für die Sie ein Login benötigen und nutzen Sie kein Online-Banking. Um ganz sicher zu gehen, können Sie den Rechner vom Internet trennen. Dann kann das Gerät zumindest keine Daten mehr an Kriminelle senden.
Haben Sie ein aktuelles Virenschutzprogramm installiert, sollten Sie den Computer herunterfahren. Starten Sie den PC dann im abgesicherten Modus neu und führen Sie einen Virenscan mit dem Antivirenprogramm durch. Hat die Software das Virus gefunden, isoliert und zerstört, starten Sie den Computer neu. Führen Sie danach erneut einen Scan durch.
Stellen Sie danach immer noch fest, dass sich Ihr Computer anders verhält, sollten Sie alle wichtigen Dateien sichern und Ihr Betriebssystem danach neu installieren. Dadurch werden alle infizierten Daten gelöscht bzw. überschrieben.
Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung, wie Sie mit einem Virus auf Windows umgehen.
5. Wo finde ich Hilfe bei Computerviren?
Sie können sich bei einem Virenbefall Ihres Computers beim Hersteller Ihrer Virenschutzsoftware informieren. Üblicherweise listen die Hersteller aktuelle Bedrohungen auf ihrer Website auf. Dort finden Sie außerdem Tipps, was Sie mit dem Programm gegen das Virus tun können.
Außerdem können Sie sich bei Problemen mit einem Computervirus an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wenden.
6. Wie kommt ein Computervirus auf den PC?
Ein Computervirus benötigt immer eine sogenannte „Wirtsdatei“, um einen Rechner infizieren zu können. Deshalb werden Computerviren etwa über E-Mail-Anhänge oder über Downloads von Websites auf Rechner übertragen. Sobald die infizierte Datei geöffnet wurde, kopiert sich das Schadprogramm in andere Dateien, kann sich verbreiten und führt den Schadcode aus.
Viren können außerdem mit einem Trojaner weiterverbreitet werden.
7. Gibt es auch Computerviren auf dem Smartphone?
Auch wenn sie eher selten sind, gibt es auch Computerviren, die Smartphones befallen können. Hier werden vor allem Sicherheitslücken in Messengern wie WhatsApp oder anderen genutzt. So können über Messenger verschickte Dateien Viren enthalten.
8. Bezahlt meine Versicherung bei einem Schaden durch Computerviren?
Wer im Internet unterwegs ist, sollte die Versicherungsbedingungen seiner Privathaftpflichtversicherung oder Hausratversicherung prüfen. So sind Sie bei vielen Versicherern über Ihre Haftpflicht geschützt, wenn anderen ein Schaden durch Computerviren entsteht, die unwissentlich von Ihrem Computer verschickt wurden.
Erleiden Sie einen finanziellen Schaden durch Phishing, Computerviren, Computerwürmer, Schadsoftware oder andere Malware, kann dieser bei vielen Policen zumindest teilweise über die Hausratversicherung abgedeckt werden.
9. Welche Computerviren sind aktuell im Umlauf?
Informationen über aktuelle Viren finden Sie in der Regel beim Anbieter Ihrer Virenschutzprogramme. Auch das BSI ist eine gute Informationsquelle für aktuelle Bedrohungen. Wenn Sie jedoch ein gutes Virenschutzprogramm verwenden und das Programm immer mit den neuesten Virendefinitionen updaten, sind Sie in der Regel gut vor aktuellen Viren geschützt.
10. Kann sich ein Computervirus über mein Heimnetzwerk verbreiten?
Da es sich bei Ihrem Heimnetzwerk über ein Computernetzwerk handelt, kann sich ein Computervirus auch dort verbreiten. So kann das Virus z.B. über eine infizierte Datei auf einen anderen Rechner im Netzwerk übertragen werden, wenn Sie diese im Intranet versenden. Häufig haben Computerviren im Heimnetzwerk sogar leichteres Spiel und werden von Virenschutzprogrammen nicht entdeckt. Denn für Rechner innerhalb des Heimnetzwerks gelten meist geringere Sicherheitsvorgaben als für Dateien, die von "außen“ kommen.
11. Kann man auf dem WLAN-Router einen Virus haben?
Auch ein WLAN-Router kann von einem Computervirus infiziert werden. Der Router wird dann „gehackt“ und Kriminelle können Ihre Internetverbindung für ihre Aktivitäten nutzen. Um sich vor Angriffen auf Ihren Router zu schützen, sollten Sie die Firmware des Routers immer aktuell halten. Außerdem sollte der Router durch eine Firewall geschützt werden, die nur notwendige Zugriffe zulässt.
12. Wie merke ich, dass ein Virus auf meinem Rechner ist?
Es gibt verschiedene Symptome, die auf einen Computervirus hindeuten können. Hierzu zählen:
- Ihre Programme funktionieren nur noch sehr langsam und stockend.
- Ihr Computersystem reagiert nur sehr verzögert auf Eingaben mit der Maus oder der Tastatur.
- Die LED Ihrer Festplatte blinkt ununterbrochen und deutet auf eine Daueraktivität hin, obwohl Sie gar kein Programm ausführen.
- Beim Surfen im Netz öffnen sich Seiten nicht oder das Bild stockt dauernd, wenn Sie z.B. ein Video online anschauen.
- Sie erhalten ständig unerwünschte Werbung, wenn Sie Ihren Internetbrowser öffnen.
Nicht immer muss bei diesen Symptomen gleich ein Virus dahinterstecken. Manchmal kann es ausreichen, den Cache des Browsers zu leeren oder den Computer aufzuräumen.