Fotos digitalisieren: So retten Sie Ihre analogen Abzüge
Wenn Sie zu der Generation gehören, die noch mit analogen Fotoapparaten aufgewachsen ist, dann kennen Sie das Problem mit Sicherheit: Sie haben hunderte oder tausende Fotos in Schachteln liegen, im Regal stapeln sich die Fotoalben und mit jedem Blick in die Bilder sehen Sie, wie die Qualität der Fotografien langsam aber sicher immer schlechter wird.
Sie verblassen, werden kontrastarmer und von der Staubschicht auf den Alben mal ganz abgesehen wächst auch Ihre Sorge, dass die schönen, haptischen Erinnerungen an die Zeit vor den Digitalkameras irgendwann nicht mehr da sind.
Fotos digitalisieren: Aus diesen 2 Gründen altern analoge Bilder schlechter
Schließlich sind die Fotografien auf Papier das Resultat eines chemischen Prozesses, der anfällig für Mängel ist. Der „Zahn der Zeit“ nagt auch an Ihren Bildern und die Gründe dafür, dass die Qualität der Fotos immer stärker nachlässt, liegen auf der Hand:
UV-Licht: | Fotos, die an der Wand hängen oder auf der Kommode stehen und dadurch dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, werden mit UV-Strahlung konfrontiert. Diese zerstört die Pigmente und lässt Fotos mit der Zeit immer blasser und kontrastärmer wirken. Selbst Kunstlicht enthält einen UV-Anteil, weshalb selbst Bilder in schattigen Räumen verblassen können. |
Sauerstoff: | Ob im Album, in der Foto-Box oder im Regal – Sauerstoff in der Luft ist für Oxidationsprozesse verantwortlich, die ein Foto zerstören können. |
Besonders anfällig sind Fotografien, die als Massenprozess ohne Bearbeitungen von der Rolle entwickelt wurden. Doch auch andere Bilder sind gefährdet. Ebenso besteht bei Dias die Gefahr, dass sie mit der Zeit immer schlechter werden. Zum Glück gibt es einen Weg, um dagegen vorzugehen.
Diese Chancen bietet das Digitalisieren von Fotos
Schließlich lassen sich Fotos genauso wie Dias digitalisieren. Analoge, alte Bilder können in nur wenigen Schritten auf den Computer oder das Smartphone gezogen werden. Dort können sie dann als Datei in Ordnern abgelegt und sortiert werden und bei Interesse sogar nochmal neu als Fotoalbum gedruckt werden – dieses Mal dann eben auf Basis der digitalen Scans. Vielleicht in einer ganz anderen Anordnung, vielleicht auch genauso wie in dem analogen Fotobuch, das nun 30 Jahre oder länger schon im Regal stand – die Digitalisierung von Fotos bietet ganz neue Möglichkeiten, haucht den alten Schätzen neues Leben ein und konserviert die Erinnerungen für viele weitere Jahre und Jahrzehnte.
Geschätzt 30 Milliarden Papierbilder gibt es noch in deutschen Haushalten. Für die Digitalisierung von Fotoabzügen braucht es weder umfassende Fachkenntnisse noch teures Equipment. Schon mit dem Smartphone lassen sich Bilder digitalisieren und auch ein Scanner leistet gute Dienste. Wer will, kann die Digitalisierung von Fotos auch einem Spezialisten überlassen. Das erspart den eigenen Aufwand und garantiert in der Regel ein gutes Ergebnis. Für alle, die es selber mal ausprobieren wollen, haben wir die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
5 Schritte, um die Fotos für die Digitalisierung vorzubereiten
Wer seine analogen Abzüge digitalisieren möchte, muss sie zunächst vorbereiten. Schließlich werden Flecken oder Fehler auf den Papierbildern mit in das digitale Bild übertragen, was es zu vermeiden gilt. Die Bilder müssen daher gereinigt werden. Das funktioniert ganz einfach in fünf Schritten:
Ziehen Sie Baumwoll- oder Gummihandschuhe an, um das Foto ohne Fingerabdrücke aus dem Album oder dem Rahmen zu entfernen oder es aus der Schachtel zu holen.
Staub lässt sich am besten mit einer Druckluftdose wegblasen. Auch ein antistatischer Pinsel kann helfen und fegt die Staubkörner einfach weg.
Liegen die Fotos auf einem Stapel und kleben aneinander, können sie mit einer dünnen Angelschnur oder Zahnseide vorsichtig voneinander getrennt werden. Achtung: Reißen Sie sie niemals einfach auseinander. Dies kann die Bilder irreparabel beschädigen.
Sind die Papierbilder bereits von Fingerabdrücken verschmutzt oder haben sogar eine Nikotinschicht angesetzt, da sie in einem Raucherhaushalt an der Wand hingen, bedarf es etwas mehr Aufwand sie zu reinigen. Auf gar keinen Fall dürfen haushaltsübliche Reinigungsmittel eingesetzt werden, da diese das Foto noch mehr beschädigen oder sogar zerstören könnten. Stattdessen sollte das Bild sanft mit einem feuchten Mikrofasertuch abgerieben werden, bis die Rückstände entfernt sind. Wenn sie zu hartnäckig sind, gibt es im Fachhandel spezielle Reinigungsemulsion, die die Bilder mild säubert. Laut des Photoindustrie-Verbands lassen sich sogar Bilder reinigen, die einem Hochwasser zum Opfer gefallen sind. Eine Rettung der eigenen Fotos ist also fast immer möglich.
Sobald die Bilder sauber sind, sollten sie nebeneinander gelegt und nicht mehr gestapelt werden. So lässt sich vermeiden, dass sie erneut zusammenkleben.
Hinweis: Die alten Fotos müssen übrigens keine bestimmte Mindestauflösung haben. Jedes Bild kann digitalisiert werden!
Fotos digitalisieren: Mit dieser Hardware klappt es
Um Fotos selber zu digitalisieren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn Sie die Digitalisierung selber vornehmen möchten, benötigen Sie eines dieser drei Geräte:
- Scanner
- Digitalkamera
- Smartphone
Die wohl simpelste Option ist es, die Bilder mit einem Scanner zu digitalisieren. Doch auch über das Smartphone ist eine Digitalisierung möglich – das Abfotografieren ist einfach und erlaubt kleinere Fehler. Mit einer Digitalkamera lassen sich Fotos ebenfalls digitalisieren, hierbei müssen Sie allerdings einiges beachten.
Fotos mit einem Scanner digitalisieren
Um Fotos mit einem Scanner zu digitalisieren, benötigen Sie natürlich die entsprechende Hardware. Schon ab 50 Euro lassen sich in Elektronikgeschäften oder Online Scanner kaufen, die den grundsätzlichen Anforderungen für das Digitalisieren von Fotos genügen. Der Vorteil des Digitalisierens von Fotos mittels Scanner ist, dass die Bilder sehr scharf werden und sich anschließend um ein Vielfaches größer ausdrucken lassen, als sie es im Original waren. Dennoch bleibt die Qualität des Bildes erst einmal bestehen und haben Sie ein verkratztes oder fleckiges Foto, werden diese Macken ebenfalls eingescannt und sind im Scan dann noch sichtbar.
Tipp: Beim Kauf des Scanners sollte die scanbare Pixeldichte beachtet werden. Sie ist in DPI angegeben, also Dots per inch = Bildpunkte pro Quadratzoll. Je größer der Wert, desto besser die Qualität der digitalen Fotos. 300 bis 400 DPI Auflösung sollten es mindestens sein, wenn das digitale Foto letztlich nicht größer sein soll als das Original. Wer eine höhere Auflösung wünscht und die Bilder später beliebig groß ausdrucken will, kauft ein Gerät mit mindestens 600 DPI. Auch während des Scanvorgangs lässt sich der DPI-Wert jedes einzelnen Scans immer wieder anpassen, falls für verschiedene Bilder verschiedene Auflösungen gewünscht sein sollten.
Sogenannte Flachbettscanner nehmen nicht viel Platz in der Wohnung weg. Mit einem Negativfilm-Scanner können ebenfalls Fotos digitalisiert werden, allerdings nicht anhand der Fotoabzüge selbst, sondern anhand der Negative. Einen derartigen Scanner zu kaufen ist natürlich nur sinnvoll, wenn die Negative der alten Fotos auch tatsächlich noch vorhanden sind. Manche Flachbettscanner können zwar auch Negative einscannen, allerdings werden die digitalen Fotos dann schwarz-weiß. Die Ausnahme bilden Flachbettscanner, die über eine Durchlichteinheit verfügen. Diese sind aber in der Regel etwas teurer als Scanner ohne Durchlichteinheit. Auch Diascanner beziehungsweise Filmscanner können Negative einscannen. Wer aber nur noch die Abzüge hat und nicht mehr über die Negative verfügt, setzt also am besten direkt auf einen Flachbettscanner.
Um die Fotoabzüge nun zu digitalisieren, sollte geprüft werden, ob die Glasplatte des Scanners sauber ist. Die Bilder können dann gerade ausgerichtet auf die Glasplatte gelegt werden und sobald der Deckel geschlossen ist, lässt sich der Scanvorgang starten.
Tipp: Die Bilder sollten immer gerade in den Scanner gelegt werden. Späteres Drehen am Computer wirkt sich negativ auf die Bildqualität aus.
3 Tipps für den Scanvorgang
Am besten werden immer mehrere Fotos gleichzeitig gescannt, denn so geht es schneller. Diese lassen sich dann später am PC mit einem Bildbearbeitungsprogramm trennen. Insbesondere wenn sie mehrere hundert Bilder digitalisieren wollen, werden Sie froh darüber sein, nicht jedes einzeln in den Scanner einzulegen.
Fassen Sie die Fotos beim Einlegen in den Scanner am besten auch nur mit Handschuhen an. Andernfalls könnten vorherige Reinigungsarbeiten wieder zunichte gemacht werden.
Wenn die Fotos nach dem Scanvorgang auf dem Computer angezeigt werden, sortieren Sie diese am besten in einen digitalen Ordner. Es ergibt Sinn, die Dateien nach der Reihenfolge des Scannens zu nummerieren oder sie anderweitig zu benennen, sodass sie später eindeutig zugeordnet werden können.
Fotos mit der Digitalkamera digitalisieren
Eine Alternative zur Digitalisierung von Fotos mit einem Scanner ist eine Digitalkamera, mit der alte Bilder abfotografiert werden können. Dies ist allerdings etwas aufwändiger als das Einscannen von Bildern, denn es müssen einige Dinge beachtet werden:
- Die Bilder müssen ohne Falten oder Knicke plan auf dem Boden aufliegen.
- Am besten wird ein weißes Blatt Papier darunter gelegt, um eine einheitliche, glatte Oberfläche zu haben.
- Die Fotos dürfen auf gar keinen Fall mit Blitzlicht abfotografiert werden. Dieses würde sich auf den Bildern spiegeln und das Ergebnis verschlechtern.
- Um Reflexionen und Schatten beim Abfotografieren zu vermeiden, braucht es am besten zwei helle Lichtquellen. Diese sollten links und rechts vom Foto positioniert werden, sodass sie das Bild gleichmäßig ausleuchten. Alle anderen Lichtquellen werden ausgeschaltet.
- Ein Stativ hilft dabei, die Kamera genau senkrecht über dem Abzug positionieren zu können. Außerdem verwackelt es dann beim Abdrücken nicht.
- Der Blick durch den Sucher oder auf das Display stellt sicher, dass das Bild gerade ausgerichtet ist und dass die Beleuchtung fehlerfrei ist.
- Am besten wird so weit herangezoomt, dass das Foto bis auf einen schmalen Rand das gesamte Bild ausfüllt. Dann wird ein Maximum an Qualität erzielt.
Die Kamera sollte hochwertig sein, hochauflösende Bilder schießen (mindestens 12 Megapixel) und die alten Fotos nicht noch körniger und grobpixeliger erscheinen lassen, als sie ohnehin schon sind. Nach dem Betätigen des Auslösers sollte jedes Foto kurz in auf dem Display der Digitalkamera überprüft werden. So können eventuelle Fehler direkt ausgemacht werden, was das spätere Wiederholen mehrerer Arbeitsschritte erspart.
Fotos mit dem Smartphone digitalisieren
Um Fotos mit dem Smartphone zu digitalisieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden die Bilder einfach nur abfotografiert und dann auf dem Smartphone gespeichert. Dafür kann genauso vorgegangen werden wie beim Digitalisieren mit der Digitalkamera, nur dass eben das Smartphone genutzt wird, anstatt einer Kamera. Die meisten Smartphone-Kameras sind heutzutage mindestens genauso gut wie Digitalkameras – wenn nicht sogar besser.
Fotos digitalisieren per App: So funktioniert der „Fotoscanner“ von Google
Alternativ gibt es eine App, mit der Bilder digitalisiert werden können. Sie heißt „Fotoscanner“, ist von Google entwickelt worden und sowohl für Android als auch für iOS erhältlich. Die App ist kostenlos und im Vergleich zum Digitalisieren per Scanner oder Kamera deutlich einfacher und schneller in der Nutzung. Zwischenschritte wie das Vorbereiten des Fotografie-Settings oder das Anschließen und Einrichten des Scanners entfallen.
Die App stellt zahlreiche Funktionen bereit, mit denen zum Beispiel störende Schatten oder Reflexionen automatisch aus der digitalen Version entfernt werden. Auch Perspektiven werden korrigiert sowie Bilder direkt auf die beste Auflösung optimiert. App-Nutzer können die Fotos auch direkt zurechtschneiden und dann auf ihrem Smartphone speichern.
Die Qualität der Bilder ist überraschend hoch, was daran liegt, dass der Fotoscanner gleich mehrere Aufnahmen ganz kurz hintereinander tätigt. Dadurch kann automatisch immer der beste Bildausschnitt gewählt werden und das Ergebnis ist ohne großen Aufwand sehr gut. Die Bilder können anschließend in „Google Fotos“ bearbeitet werden und steht dann auch in der Cloud zur Verfügung. So ist das alte Foto auch direkt abgespeichert und kann künftig von überall aus betrachtet oder verschickt werden.
Tipp: Die Google „Fotoscanner“-App lohnt sich besonders für das Digitalisieren von Fotos in Fotoalben. Diese müssen für den Digitalisierungsvorgang nicht aus dem Fotoalbum genommen werden, sondern können direkt daraus abfotografiert werden. Natürlich sollte auch dabei auf gute Lichtverhältnisse geachtet werden, die App korrigiert aber automatisch die gröbsten Verstöße.
Fotos im Fachhandel digitalisieren lassen: Was sind die Vor- und Nachteile?
Es gibt viele Dienstleister, die das Digitalisieren von analogen Fotos für Sie übernehmen können. Sowohl Online als auch im stationären Einzelhandel gibt es solche Angebote. Am besten googeln Sie nach Händlern in Ihrer Nähe, die das Digitalisieren von Fotos übernehmen oder recherchieren gut bewertete Online-Services. Doch was sind die Vor- und Nachteile davon, das Digitalisieren einem Profi zu überlassen.
Vorteile | Nachteile |
Es muss keine Hardware gekauft werden. | Die Fotos müssen aus der Hand gegeben werden. Dies birgt die Gefahr, dass sie zum Beispiel auf dem Postweg verloren gehen. Handelt es sich um intime Aufnahmen wie zum Beispiel Aktbilder, kann das ein weiterer Grund sein, die Bilder nicht aus der Hand zu geben. |
Außer für den Gang zur Post oder ins Fachgeschäft muss keine Zeit investiert werden. Insbesondere wenn es sich um die Digitalisierung von hunderten oder tausenden Fotos handelt, kann das ein entscheidender Faktor sein. | Abgerechnet wird pro Foto. Je nach Anzahl der Bilder kann das Digitalisieren durch einen Fachmann daher ordentlich ins Geld gehen. |
Die Einarbeitung in die Hardware (z.B. das Einrichten des Scanners) und Software (Vertraut machen mit der „Fotoscanner“-App) entfällt. | Meist bekommt man die digitalisierten Bilder auf einem USB-Stick zurück. Von diesem aus müssen sie dann noch auf den PC übertragen und sortiert werden. Ein wenig eigene Arbeit bleibt also noch übrig. |
Das Ergebnis ist in der Regel gut, da es sich um Profis handelt. Häufig können Bewertungen über einen Anbieter auch schon vorher Online eingesehen werden und auf Basis dessen fällt dann die Entscheidung. | Auch bei einem Profi besteht die Gefahr, dass Fehler gemacht werden und das Ergebnis am Ende nicht zufriedenstellend ist. Wer das Digitalisieren selbst übernimmt, hat das Ergebnis auch selber in der Hand. |
Eventuelle Nachbearbeitungen können extra dazu bestellt werden. Auch das spart Zeit und das eventuelle Einarbeiten in Photoshop u.ä. | Wer das Digitalisieren immer einem Profi überlässt, lernt es im Zweifel nie. Es kann Spaß machen sich in neue Aufgaben einzufinden und ein Gefühl von Befriedigung geben, wenn Erfolgserlebnisse eintreten. |
Was kostet es, analoge Fotos zu digitalisieren?
Sowohl das Digitalisieren von Fotos auf eigene Faust als auch durch den Fachmann ist mit Kosten verbunden. Den Profi bezahlt man pro digitalisiertem Abzug. Manche bieten ab gewissen Mengen Rabatte an. Die Preise liegen zwischen 0,10 Euro und 0,25 Euro und variieren zum Teil auch je nach Auflösung. Bei 500 digitalisierten Fotos à 0,20 Euro fallen also Kosten von 100 Euro an – eine stolze Summe. Hinzu kommen noch die Kosten für die Reinigung der Bilder vor der Abgabe beim Dienstleister, mittels Mikrofasertuch, Handschuhe, Druckluftdose und Pinsel. Diese belaufen sich auf einmalig etwa 10 bis 15 Euro.
Wer selber digitalisieren will, hat die Kosten für den Kauf von Scanner oder Digitalkamera, wenn diese nicht schon vorhanden sind. Diese beginnen bei 50 Euro und kennen nach oben fast keine Grenzen, je nach Modell. Außerdem fallen ebenfalls die einmaligen Kosten für die Reinigungsutensilien an (10 bis 15 Euro). Wenn es sich um das einmalige Digitalisieren einer überschaubaren Bildermenge handelt, kann es günstiger sein, dies dem Fachmann zu überlassen. Wer weiß, dass er hunderte oder gar tausende Fotos digitalisieren möchte, fährt günstiger damit es selber zu machen. Schließlich fallen dann nur Kosten für die einmalige Anschaffung der Hardware (und gegebenenfalls Software wie z. B. Photoshop) an.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor dabei ist allerdings die investierte Zeit. Diese zu sparen, hat einen Wert und kann dazu führen, dass Sie sogar bereit sind, mehr Geld für die Digitalisierung Ihrer Bilder zu zahlen wenn es ein Profi übernimmt, als wenn Sie es selber machen. Schließlich können Stunden, Tage oder sogar Wochen vergehen, bis Sie Ihre Bildermengen digitalisiert haben.
Digitalisierte Fotos nachbearbeiten: Das müssen Sie dafür beachten
Dank moderner Bildbearbeitungsprogramme wie zum Beispiel Photoshop, können alte Fotos ganz einfach nachbearbeitet werden. So lassen sich Kontraste wieder verstärken, wo sie bereits verblasst waren oder Fehler im Bild wie Kratzer oder Flecken wegretuschieren. Auch kann das Format von Fotos verändert werden und die roten Augen, die auf so vielen Bildern von analogen Kameras zu sehen sind, können entfernt werden. Doch selbst wenn das Foto qualitativ einwandfrei ist und keine Macken oder Kratzer hat, kann mit einer Bildbearbeitungs-Software noch etwas mehr herausgeholt werden.
Diese Software-Optionen gibt es zum Bearbeiten von digitalisierten Fotos
Programme, um digitalisierte Fotos zu bearbeiten, gibt es viele. Sie alle haben ähnliche Grundfunktionen wie das Zuschneiden von Bildern oder Anpassen von Farben oder Kontrasten. Darüber hinaus haben einige Programme noch deutlich weitreichendere Funktionen wie Retuschieren, Effekte, Montagen, Farbstiche entfernen oder eine deutlich kleinteiligere Bearbeitung der Fotos auf vielen verschiedenen Bildebenen.
Die beliebtesten Softwares für die Bildbearbeitung sind sicherlich GIMP und Photoshop. Die Open-Source-Software GIMP ist kostenlos und außerordentlich leistungsstark, weshalb es eine gute Option ist, um ohne den zusätzlichen Griff in den Geldbeutel digitalisierte Bilder zu bearbeiten. Weitere kostenlose Bildbearbeitungsprogramme sind:
- Paint.NET
- Photoscape X
- LightZone
- RawTherapee
- Darktable
- Apple Fotos (nur für Mac-Nutzer)
Einsteiger fahren am besten mit Photoscape X, das nicht nur zahlreiche Funktionen hat, sondern auch ermöglicht, direkt eine große Anzahl von Bildern gleichzeitig zu bearbeiten. Wenn es sich um mehrere Hundert digitalisierte Fotos handelt, kann diese Funktion enorm viel Zeit sparen. Für fortgeschrittene Bildbearbeiter ist besonders GIMP gut geeignet – es bietet zahlreiche Funktionen und Werkzeuge. Wer bereit ist, Geld für das Bildbearbeitungsprogramm in die Hand zu nehmen, zahlt bei Photoshop für verschiedene Pakete zwischen 136 und 714 Euro pro Jahr.
Wer nun damit beginnt, seine Bilder zu bearbeiten, kann mit einfachen Tipps und Tricks sehr gute Ergebnisse erzielen. Bildeigenschaften, die Sie verändern können, sind unter anderem:
Weißabgleich | Durch ihn präsentieren sich die Farben so neutral wie möglich. |
Format | Wurde das Foto abfotografiert kann es nun freigestellt werden. |
Sättigung | Verblasste Farben analoger Bilder können mit wenigen Klicks wieder kräftiger erscheinen. |
Rote Augen entfernen | Dank Pinsel-Tools lassen sich rote Augen auf alten Fotos digital ganz einfach übermalen. |
Schärfe | Verschwommene Objekte können in ihrer Kontur nachgeschärft werden. |
Selbst Risse, Flecken oder andere Beschädigungen können mit Programmen wie GIMP oder Photoshop restauriert werden. In der Regel werden dafür auf beschädigte Bereiche des Bildes benachbarte Elemente kopiert und somit unsichtbar gemacht. Sogar Risse und Brandlöcher können dadurch ungeschehen gemacht werden. Allerdings nehmen diese Reparaturarbeiten je nach Schaden mehrere Stunden in Anspruch, was sich aber lohnen kann, wenn das Foto einen besonderen Wert für Sie hat.
So sichern und archivieren Sie Ihre Scans
Auch digitale Abzüge Ihrer alten Fotos haben eine Art Verfallsdatum, sofern Sie sie nur auf dem Computer belassen. Wird die Festplatte des PCs beschädigt oder geht er aus anderen Gründen kaputt, sind auch die digitalen Bilder möglicherweise unwiderruflich weg. Um sie bestmöglich zu schützen, können Sie sie zusätzlich auf einer externen Festplatte ablegen, auch wenn diese ebenfalls beschädigt werden kann.
Die sicherste Lösung ist das (zusätzliche) Ablegen der Bilder in einer Cloud. So sind Ihre Bilder nicht nur geschützt, sondern können auch von beliebig vielen Geräten und Orten abgerufen werden. Dank einer Cloud werden die Fotos im Web gespeichert und zwar so, dass nur bestimmte Personen darauf Zugriff haben. Damit sind die Fotos auch dann sicher archiviert, wenn der eigene PC Schäden nimmt und die mühsam digitalisierten und bearbeiteten Bilder sich nicht mehr rekonstruieren lassen.
Bilder drucken
Wenn die Bilder fertig bearbeitet sind, können Sie auch ausgedruckt werden. Dies ist entweder mit dem richtigen Fotopapier und den höchsten Druckeinstellungen am heimischen PC möglich oder im Fachgeschäft. Dafür müssen die Bilder auf einen USB-Stick übertragen werden und können dann im Geschäft in Auftrag gegeben werden. Auch das Erstellen eines Fotobuchs ist möglich. Dieses wird dann über Anbieter wie Pixum oder CEWE produziert und nach Hause geliefert.
Die analogen Originale können – wenn sie nach der Digitalisierung nicht mehr gebraucht werden und auch nicht zurück in die Rahmen sollen – in einem gut verschlossenen Karton in einem kühlen, dunklen Raum gelagert werden.
Gedruckte Bilder digitalisieren
Nicht nur eigene Fotos können digitalisiert werden. Auch das Einscannen von gedruckten Bildern, zum Beispiel aus Katalogen, Magazinen oder Büchern ist möglich. Dies birgt einige Hindernisse, die mit Photoshop aus dem Weg geräumt werden können.
Beim Einscannen eines gedruckten Motivs kann es zu Problemen kommen, die auf dem Buchdruck basieren. Um Bilder in Bücher oder Zeitschriften zu drucken, werden diese häufig in farbige Gitterraster zerlegt, damit mit nur vier bis sechs Druckfarben auch feinste Farbnuancen widergegeben werden können. Wird dieses Bild dann eingescannt, kann das Bild körnige oder gekringelte Störmuster aufweisen. Mit Photoshop kann der Scan so bearbeitet werden, dass das Muster nicht mehr sichtbar ist und die Qualität des Bildes wieder gut ist.
So scannen Sie gedruckte Bilder fehlerfrei ein
Mit den richtigen Einstellungen kann das störende Druckraster schon beim Scannen reduziert werden. Anschließend kann es in Photoshop bearbeitet und optimiert werden.
Legen Sie die Vorlage auf den Scanner. Das Motiv kann dann über Photoshop eingelesen werden, mit den Befehlen "Datei" und "Importieren". Anschließend wird der Scanner ausgewählt.
Die Scan-Software startet und Sie können eine Auflösung von 300 dpi einstellen. Schalten Sie die Option "Unscharfe Maske" aus. Viele Scanner können bereits beim Einlesen einer gedruckten Vorlage das Druckraster bereits deutlich reduzieren. Dafür müssen Sie das Entrastern einschalten.
Klicken Sie anschließend auf Scannen, um den Vorgang zu starten. Nach wenigen Sekunden liegt das Bild dann in Photoshop vor.
Drehen Sie anschließend das Bild so, dass es so ausgerichtet ist wie Sie es möchten (mit den Befehlen "Bild" und "Arbeitsfläche drehen").
Um das Druckraster zu entfernen, vergrößern Sie zu nächst das Bild zweifach, um das Druckraster optimal zu beurteilen. Dafür lässt sich über die Lupe so oft ins Bild klicken, bis in der Titelleiste des Dateifenster 200 % steht.
Der Filter "Helligkeit interpolieren" entfernt das Druckraster. Unter "Filter", "Störungen" ist er zu finden.
Nun muss der Radius so eingestellt werden, dass die letzten Bildstörungen verschwinden. Einfach mal durchprobieren, bis es am besten aussieht. Mit "OK" wird die Auswahl bestätigt und das Druckraster ist Geschichte.
Fazit
Fotos zu digitalisieren ist sowohl auf eigene Faust als auch mit der Hilfe eines Profis möglich. Wer selber digitalisieren möchte, benötigt die entsprechende Hardware und eine Software, um Bilder anschließend zu bearbeiten. Fotos können sowohl mit einem Scanner digitalisiert werden als auch mittels der App Fotoscanner. Sie mit einer Digitalkamera abzufotografieren ist eine weitere Option. Beim Abfotografieren muss beachtet werden, dass es nicht zu störenden Reflexionen oder Schatten kommt, das Bild gerade aufliegt und die Kamera gerade von oben kommt. Beim Scannen ist es wichtig, dass die Glasplatte des Scanners sauber ist und die scanbare Pixeldichte mindestens 300 dpi, besser noch 600 dpi beträgt. Das Scannen mit der App „Fotoscanner“ von Google ist recht unkompliziert, da die falsche Belichtung oder Reflexionen direkt ausgebügelt werden.
Fotos im Fachhandel digitalisieren zu lassen, spart viel Zeit und Arbeit und kann je nach Anzahl der zu digitalisierenden Bilder sogar günstiger sein, da keine Hardware gekauft werden muss. Zudem ist ein gutes Ergebnis garantiert, da die Dienstleister auf das Digitalisieren analoger Abzüge spezialisiert sind. Allerdings müssen die Bilder dafür aus der Hand gegeben werden, was unter Umständen schwer fällt.
Sobald die Fotos digital vorliegen, können sie mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop oder GIMP noch nachbearbeitet werden. Die Software ist sogar so gut, dass sich massive Beschädigungen der Bilder wie Brandlöcher oder Risse reparieren lassen. GIMP ist kostenlos und enthält viele nützliche Werkzeuge, für Einsteiger empfiehlt sich Photoscape X, mit dem gleich viele Bilder auf einen Schlag bearbeitet werden können. Das ist besonders praktisch, wenn hunderte Fotos digitalisiert werden.
Im Anschluss an das Digitalisieren der Bilder lassen sich die Scans in Ordnern ablegen und nach Belieben sortieren. Aus den Fotos lässt sich ein Fotobuch erstellen, dass einem alten Fotoalbum nachempfunden ist oder die Bilder können auf Fotopapier ausgedruckt und anderweitig genutzt werden.
Auch gedruckte Fotos aus Büchern oder Zeitschriften lassen sich digitalisieren. Dafür muss mittels Photoshop oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen das Druckraster entfernt werden, was mit wenigen Klicks zu machen ist.
Am besten werden die Fotos in einer Cloud gespeichert, um von allen Geräten darauf Zugriff zu haben. Außerdem sind sie so sicherer abgelegt als nur auf dem Computer, schließlich kann dieser Schaden nehmen, wodurch die Bilder auf der Festplatte unwiderruflich verloren sein könnten.