Benutzerfreundliche E-Mail-Programme für Anfänger und Profis
Es gibt unterschiedliche Programme und Anwendungen, die benutzt werden können, um E-Mails abzurufen, zu verfassen und zu archivieren. Man unterscheidet konkret zwischen:
- Webbasierten Anwendungen, die als Webmail bezeichnet werden und
- Softwareapplikationen, die lokal auf der Festplatte gespeichert werden.
Webmail wird als Onlinezugang von allen E-Mail-Providern angeboten, um direkt im Internet E-Mails abzurufen. Zusätzlich bietet eine webbasierte Anwendung die Möglichkeiten, die Einstellungen des eigenen Postfachs anzupassen oder bei Bedarf zu einer kostenpflichtige Version zu wechseln.
Für Anwender, die wenig E-Mails senden und empfangen, kann die webbasierte Variante zielführend sein. Das IMAP-Protokoll garantiert, dass Mails mit verschiedenen Endgeräten bequem abgerufen werden können. Erhält man mehr als 10 E-Mails pro Tag lohnt sich der Umstieg auf ein lokales Mailprogramm. Fest installierte Applikationen haben Vorteile in Bezug auf die Funktionen, die Archivierung und Zusammenarbeit mit anderen Usern bietet. Im Internet findet sich ein umfassendes Angebot an Freeware oder Shareware-Programmen. Darüber hinaus kann man sich für bekannte, kostenpflichtige Programme wie Microsoft Outlook entscheiden.
Die folgenden Mailprogramme sind weitverbreitet und gelten als benutzerfreundlich:
- Microsoft Outlook.
- Thunderbird.
- Windows Mail.
Microsoft Outlook – das Mailprogramm für Businessanwender
Microsoft Outlook gilt aufgrund seines Funktionsumfangs als das Mailprogramm für Businessanwender. Dies bedeutet nicht, dass es für den Einsatz im Privathaushalt nicht geeignet oder überdimensioniert ist. Ein wesentlicher Mehrwert von Microsoft Outlook ist die Kompatibilität zwischen:
- E-Mails.
- Dem integrierten Adressbuch.
- Dem Outlook-Kalender sowie der
- Aufgabenfunktionen.
Microsoft Outlook ist Teil des Microsoft Office Pakets. Microsoft Word (Textverarbeitung), Microsoft Excel (Tabellenkalkulation) One Note (Aufgaben) oder Skype (Kommunikation) gehören zu den wichtigsten Softwareapplikationen auf dem digitalen Softwaremarkt. Microsoft Outlook ist komplett in diese Produktfamilie integriert. Dies impliziert, dass der Versand von E-Mail-Anhängen aus Word und Excel oder die Terminvereinbarung für eine Skype-Videokonferenz mit wenigen Klicks ausgeführt werden können.
Ein weiterer, bedeutender Mehrwert von Microsoft Outlook ist die Integration von Microsoft-Exchange. Microsoft Exchange ist vor allem für Unternehmen essenziell. Es garantiert die Zusammenarbeit unterschiedlicher Mitarbeiter in Teamstrukturen. Termine, Kontakte und Aufgaben können Arbeitsgruppen integriert zur Verfügung gestellt werden.
Die vielfältigen Möglichkeiten von Microsoft Outlook haben ihren Preis. Ein Jahresabo für Privatanwender des Microsoft Office Pakets kostet beispielsweise zwischen 69 und 99 Euro. Die Einzelanwendung ohne das Microsoft Office Paket kann ebenfalls erworben werden. Sie ist neben Windows unter den Betriebssystemen Mac OS, iOS und Android installierbar.
Thunderbird – kostenlose Freeware mit vielfältigen Funktionen
Thunderbird ist Teil des bekannten und beliebten Browsers Firefox und kann als Freeware kostenlos geladen werden. Thunderbird überzeugt durch einen großen Funktionsumfang und kann E-Mail-Adressen aller Anbieter verwalten. Die Einrichtung einer neuen Mail ist ohne Mühe möglich. User werden von praxiserprobten Assistenzsystemen unterstützt, die Anfänger und Fortgeschrittene professionell durch den Vorgang leiten.
Da Thunderbird, wie Microsoft Outlook, das Anlegen neuer Ordner zulässt, lässt sich eine individuelle Ordnerstruktur aufbauen. Dies ermöglicht das Archivieren aller Informationen nach Wichtigkeit. Der in Thunderbird integrierte Spamfilter sortiert sorgfältig einen Großteil von Schadprogrammen und Werbung aus und ist lernfähig. Thunderbird ist um eine Kalenderfunktion erweiterbar. Thunderbird wird regelmäßig upgedatet.
Windows Mail – Bordprogramm mit Standardfunktionen
Windows Mail gehört zum Lieferumfang von Windows 10. Es hat die bekannte Applikation Windows Live Mail, die Standard in Windows 7 war, abgelöst. Windows Mail zeichnet sich durch eine einfache Menüstruktur aus. Es ist vor allem für Anwender interessant, die vermehrt E-Mails lesen und selbst wenige Nachrichten schreiben. In Windows Mail können alle bekannten Softwarekonten integriert werden. Eine Verschlüsselung erfolgt ausschließlich für E-Mail-Konten, die an Microsoft Exchange angebunden sind. Anders als in Microsoft Outlook sind ein Kalender oder ein Adressbuch nicht in Windows Mail integriert. Der in Windows 10 integrierte Kalender kann ebenso aus Windows Mail aufgerufen werden, wie das bordeigene Adressbuch.
Windows Mail überzeugt durch Einfachheit und Funktionalität. Features, wie beispielsweise ein selbstlernender Spam-Filter fehlen. Windows Mail eignet sich aus diesem Grund vor allem für Privatanwender, die eine kostenlose Software suchen, mit der sie E-Mails lesen, empfangen und versenden können.
Q & A zu Mailprogrammen und deren Funktionsweise
Der Markt an Mailprogrammen ist groß und unübersichtlich. Mailprogramme, die nutzerfreundlich und praxisrelevant sind haben einen hohen Mehrwert für Anwender. Aus diesem Grund sind objektive Informationen zu Mailprogrammen und ihren spezifischen Einsatzgebieten für jeden Anwender wichtig. Umfassende Informationen garantieren, dass man sich für das individuell passende Mailprogramm entscheiden kann.
Welche Mailprogramme eignen sich gut unter Windows 7?
Generell sind die meisten Mailprogramme, die unter Windows 10 funktionieren, ebenfalls unter Windows 7 lauffähig. Programme wie:
- Thunderbird,
- Microsoft Outlook oder
- Opera Mail und
- Das bordeigene Windows Live Mail
können problemlos mit dem Betriebssystem Windows 7 betrieben werden. Da zum 14.01.2020 der Support von Microsoft für Windows 7 eingestellt wurde, sollten Sie überprüfen, wann ein Umstieg auf Windows 10 sinnvoll ist. Dies ist wichtig, da mit dem Einstellen des Supports keine Software-Updates, kein technischer Support und keine Sicherheitsupdates mehr vom Hersteller angeboten werden.
Welche Mailprogramme unter Windows 10 sind empfehlenswert?
Empfehlenswerte Mailprogramme unter Windows 10 können wie folgt kategorisiert werden:
Name | Anwendungsbereich | Vorteile |
Microsoft Outlook | Für Businessanwender und Privatanwender, die Microsoft Office verwenden. | Outlook-Kalender, Adressbuch und E-Mail verknüpft. Vorbereitet für Microsoft Exchange. Hohe Datensicherheit sowie eingebauter Spam-Filter. |
Mozilla Thunderbird | Empfehlenswert für Privatanwender, die ein anwenderfreundliches, kostenloses Mailprogramm suchen. | Überdurchschnittlicher Funktionsumfang für ein kostenfreies Mailprogramm. Möglichkeit, die Funktionen durch sinnvolle Add-Ons zu erweitern. Unterstützt den Aufbau einer eigenen Ordnerstruktur. Individuelle Themes erlauben eine spezifische Gestaltung der Oberfläche. |
Windows Mail | Privatanwender | Einfaches, kostenloses Mailprogramm mit den wichtigsten Grundfunktionen. |
Opera Mail | Privatanwender, die den Browser Opera nutzen. Opera Mail ist browserbasiert. Es erhält aktuell keine Sicherheitsupdates mehr, da es nicht weiterentwickelt wird. | Einfaches Mailprogramm als Webmail, mit dem POP3 und IMAP-Konten verwaltet werden können. |
Google Mail | Mailprogramm, als Webmail. Interessant für User, die eine E-Mail-Adresse von Google besitzen. | Großzügiges Angebot an Speicherplatz bei Google Mail. Professioneller E-Mail-Client mit Spam-Filter und der Möglichkeit, E-Mails mit Automatisierungsregeln zu ordnen. |
SeaMonkey | Umfangreiches, kostenloses Open-Source-Mailprogramm mit wichtigen Funktionen für Privat- und Businessanwender. | Enthält unter anderem einen individualisierbaren Spamfilter, erlaubt die Verwaltung unterschiedlicher E-Mail-Konten und verfügt über hohe Sicherheitsstandards. |
Mailprogramme, die kostenlos angeboten werden
Die meisten der vorgestellten und auf dem Softwaremarkt angebotenen Mailprogramme werden unentgeltlich vertrieben. Google Mail oder Opera Mail und die meisten anderen kostenlosen Clients unterbreiten ihren Nutzern für den kostenfreien Service personalisierte Werbung. Mozilla Thunderbird wird ebenso wie der Browser Firefox von Mozilla komplett gebührenfrei angeboten. Hier steht die Gemeinnützigkeit im Vordergrund. Das Ziel von Mozilla ist, dass Menschen online die Kontrolle über ihr Leben haben, ohne Werbebotschaften oder Kosten für einen Browser oder ein Mailprogramm. Als gemeinnützige Organisation kann Mozilla durch Spenden unterstützt werden.
Was ist eigentlich ein Client?
Als Client werden prinzipiell alle Anwendungen beschrieben, die mit einem Server kommunizieren. Ein E-Mail-Client bezeichnet somit eine spezifische Software, die mit einem Zentralrechner zusammenarbeitet und dessen Dienste in Anspruch nimmt. Ein Zentralrechner wird fachlich als Server bezeichnet. Bei einem Client-Server-Modell, das beim E-Mail-Vversand oder beim Empfangen von E-Mails genutzt wird, dient ein Mailprogramm als Mittler zwischen dem Server und dem Nutzer. Aus diesem Grund bezeichnet man Mailprogramme nachvollziehbarerweise als E-Mail-Client. Die Software prüft den Posteingang auf neue Nachrichten oder versendet E-Mails als Client an den Server.
Die Vorteile des Client-Server-Modells liegen auf der Hand. Durch die zentrale Administration der E-Mails im Rechenzentrum des E-Mail-Providers sind alle Nachrichten gesichert und vor unbefugtem Zugriff geschützt. Die datenschutzkonforme Datenspeicherung und das IMAP-Protokoll garantieren darüber hinaus, dass E-Mails auf unterschiedlichen Endgeräten jederzeit verfügbar sind. Auf diese Weise können Sie von unterwegs mit Ihrem Tablet ebenso E-Mails überprüfen oder versenden, wie aus dem Büro. Die Zugriffssicherheit steigt außerordentlich. Weitere Beispiele für Client-Server-Modelle sind:
- Drucker-Server in Unternehmen mit vielen Mitarbeitern.
- VPN-Server, die eine verschlüsselte Verbindung ermöglichen und die IP-Adresse des Anwenders verschleiern.
- Proxyserver, der allen Nutzern eines Netzwerkes einen Internetzugriff ermöglicht.
Kostenpflichtige Mailprogramme – wann sich der Umstieg lohnt
Microsoft Outlook als bekanntestes kostenpflichtiges Mailprogramm ist vor allem für Nutzer empfehlenswert, die viele Microsoft Programme, wie beispielsweise MS Word, MS Excel oder MS PowerPoint nutzen. Im Paketpreis von Office 365 Family oder Office 365 Single (Jahrespreis 99 bzw. 69 Euro) ist Microsoft Outlook ohne Mehrkosten enthalten.
Auf ein kostenpflichtiges Mailprogramm umsteigen sollten User, die bei einer kostenfreien Software wichtige Funktionen vermissen. Wer beispielsweise die Vorteile von Microsoft Exchange nutzen möchte, ist mit Microsoft Outlook gut bedient. Gleiches gilt, wenn man vernetzt arbeitet und als Freiberufler Termine von unterschiedlichen Auftraggebern koordinieren muss.
Echte Alternativen zu Microsoft Outlook – das sind die besten
Mozilla Thunderbird gehört zu den am häufigsten genutzten Alternativen zu Outlook. In gleicher Weise empfehlenswert ist die OpenSource-Software SeaMonkey, die als Allround-Kommunikations-Paket sowohl Privat- wie Businessanwendern gute Dienste tut. Sie entstammt ebenfalls der Mozilla-Familie und wird als Freeware angeboten. Die Oberfläche von SeaMonkey ist einfach und benutzerfreundlich gestaltet. Gleichzeitig erhält der User individualisierbare Spamfilter und essenzielle Funktionen wie Empfangsbestätigungen und digitale E-Mail-Signaturen.
Eine kostenpflichtige Alternative zu Outlook stellt die Software Pimero dar. Sie kann als Softwareapplikation in vernetzten Teams eingesetzt werden. Pimero fokussiert sich vor allem auf die Aufgaben- und Terminplanung, wobei ebenfalls E-Mails verwaltet werden können. Ein Multi-User-Kalender, ein Kontaktmanager und ein übersichtliches E-Mail-Modul gehören unter anderem zum Funktionsumfang der Software. Pimero kann 30 Tage kostenlos getestet werden und kostet in der Einzelplatzversion nach der Testphase 49 Euro. Für Teams bis zu 20 Mitarbeitern fallen Lizenzkosten von 890 Euro in der Professional-Version an.