Microsoft Excel. Betriebssystem, Windows, Tabellenkalkulation
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Microsoft Excel unter Linux nutzen: Diese 3 Optionen haben Sie

So können Sie Excel nicht nur unter Windows nutzen

Viele Nutzer schätzen das Betriebssystem Linux und seine Distributionen aufgrund ihrer Einfachheit, Schnelligkeit und Nutzerfreundlichkeit. Darüber hinaus erfreut sich Linux einer hohen Beliebtheit, da es ebenfalls auf Rechnern genutzt werden kann, die für Windows 10 oder andere Versionen von Windows als veraltet gelten. Es ist aus diesem Grund nachvollziehbar, dass User von Windows ebenfalls auf Linux umstellen, um diese und weitere Vorteile zu nutzen.

Mit dem Wechsel des Betriebssystems müssen sich Nutzer von Linux gleichzeitig auf zahlreiche Änderungen einstellen. Neben einer abweichenden Benutzeroberfläche betrifft dies vor allem die Kompatibilität mancher Softwareprogramme. Während beliebte Software wie Firefox, Thunderbird, Google Chrome oder der VLC Media Player stabil funktionieren, sind andere Applikationen nicht oder eingeschränkt lauffähig. Dies betrifft unter anderem Microsoft Office und Microsoft Excel. Microsoft bietet sowohl für seine Office-Suite und ebenso für einzelne Programme wie Excel keine Linux-Version an. Trotz der fehlenden Kompatibilität gibt es probate und praxisorientierte Möglichkeiten, um Excel unter Linux lauffähig zu machen.

Warum viele Nutzer nicht auf Microsoft Excel verzichten möchte

Auf dem Softwaremarkt gibt es zahlreiche kostenlose oder kostenpflichtige Programme, die sich als Tabellenkalkulation mit Microsoft Excel messen lassen können. Eine bekannte Alternative ist beispielsweise das unter Linux lauffähige LibreOffice. Die Installation unter Linux ist schnell vorgenommen und Tabellenkalkulationen können wie gewohnt aufgebaut werden.

Trotz der objektiven Vorteile scheuen viele langjährige Nutzer von Excel aus guten Gründen den Umstieg auf LibreOffice, OpenOffice oder andere kostenlose Applikationen. Dies liegt vor allem daran, dass die Kompatibilität von in Excel erarbeiteten Tabellenkalkulationen nicht zufriedenstellend ist. Vor allem wenn komplizierte Kalkulationstabellen mit Makros, Verweisen und Formeln erstellt wurden, gibt Libre Office nach dem Einlesen der Datei Fehler aus oder berechnet Formel inkorrekt.

Langjährige Excel-User schätzen darüber hinaus die intuitive und gewohnte Benutzeroberfläche von Excel und kennen die Registerkarten und ihre spezifischen Funktionen. Diesen Wissensvorteil, der vor allem bei Microsoft Excel nicht unerheblich ist, sollte man nicht unterschätzen.

Zusammenfassend sind kostenlose Softwareapplikationen wie Libre Office oder Open Office eine Alternative für Nutzer, die bisher selten bis nie mit Microsoft Office oder speziell mit Microsoft Excel gearbeitet haben. Erfahrene Excel-User werden im Gegensatz nicht in jedem Fall mit der Performance der Linux-Alternativen zu Excel zufrieden sein. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich nach anderen Optionen umzusehen.

Wie Sie Microsoft Excel unter Linux nutzen – diese drei Optionen gibt es

1. Verwendung in einer virtuellen Windows-Maschine

Eine schnelle und sichere Methode, um unter Linux Microsoft Excel nutzen zu können, ist die Verwendung einer sogenannten Virtuellen Maschine (VM). Virtuelle Maschinen haben viele Vorteile. Sie werden unter anderem verwendet, um mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner zu nutzen oder in einer geschützten Umgebung Software zu Testzwecken zu installieren. Unter Linux bildet eine VM einen echten Windows-Rechner softwaregestützt nach. Windows und ebenso alle Windows-Programme können installiert und genutzt werden. Ist die virtuelle Maschine eingerichtet, kann Microsoft Excel ohne Produktivitätsverluste gestartet werden. Notwendig sind hierfür neben einem funktionierenden Windows-Betriebssystem ebenfalls eine Version von Microsoft Excel oder ein Office 365-Konto.

Wichtig:

Um eine virtuelle Maschine unter Linux verwenden zu können, benötigen Sie einen aktuellen PC. Dieser sollte über einen neuartigen Prozessor und entsprechende Arbeits- und Festplattenspeicher verfügen. Ältere Systeme scheitern an der Doppelbelastung, zwei Betriebssysteme und weitere Anwendungsprogramme zu starten. Sie geben bei der Ausführung eine Fehlermeldung aus.

Eine leistungsfähiges und praxisorientiertes Open-Source-Tool finden Linux Anwender zum Beispiel in der Software Virtual Box. Als Virtualisierungssoftware ist Virtual Box für private und geschäftliche Anwendungen kostenlos und läuft neben Windows und Linux ebenfalls auf Apple-Rechnern. Virtual Box wird vom US-Softwareunternehmen Oracle herausgegeben und fortlaufend weiterentwickelt. Aus diesem Grund verfügt es über eine ständig wachsende Liste von Funktionen und unterstützt ebenso Gastbetriebssysteme und weitere Plattformen. Als Open-Source-Software kann Virtual Box von jedem Nutzer weiterentwickelt werden.

Zusammenfassend eignet sich Virtual Box oder andere virtuelle Maschinen vor allem auf aktuellen Rechnern. Mit Virtual Box ist es möglich unter Linux ebenso Microsoft Excel in einer emulierten Umgebung virtuell auszugeben.

2. Nutzung von Microsoft Office Online im Browser

Eine zielführende Option, bei der Linux-User kein weiteres Programm installieren müssen, ist die Nutzung von Microsoft Office Online. Hierfür benötigen Sie ein kostenpflichtiges Abo von Microsoft 365. Alternativ können Sie die kostenlose Variante „Office im Web“ nutzen, die es Ihnen ermöglicht, Microsoft Word, Excel und PowerPoint in angepassten Versionen online zu verwenden. Um Office im Web verwenden zu können, ist ein kostenloses Microsoft Konto und einen Zugang zu OneDrive, dem Cloudanbieter von Microsoft Grundvoraussetzung.

Mit Microsoft Office im Web können Sie unter Linux direkt aus Ihrem Firefox-Browser auf Excel zugreifen. Andere Browser eignen sich in gleicher Weise. Sie profitieren bei der Nutzung von Microsoft Online von der gewohnten Bildschirmansicht. Darüber hinaus finden in der digitalen Version die meisten Anwendungen und Kommandos äquivalent zur Desktop-Version. Die Kompatibilität unterschiedlicher Dateiformate ist ebenso gegeben wie das Einfügen von Formen, Grafiken, Funktionen und Pivot-Tabellen. Weitere Mehrwerte bestehen darin, dass Sie Dokumente mit anderen teilen oder in Echtzeit mit Teams zusammenarbeiten können.

Zusammengefasst sind die Online-Versionen von Microsoft Excel ein probates Mittel, um Excel unter Linux weiterhin nutzen zu können. Durch den Onlinezugang stehen Ihnen alle Kalkulationstabellen ortsunabhängig zur Verfügung und können beispielsweise unterwegs mit einem Tablet weiterverarbeitet werden. Unter Linux sparen Sie durch die Nutzung der Onlineversion Speicherplatz und Rechenleistung, was im Besonderen bei älteren Rechnern essenziell ist.

3. Installation von Microsoft Excel oder Office mithilfe von PlayonLinux

Eine weitere Methode, um Microsoft Excel unter Linux lauffähig zu machen, ist der Einsatz der Software PlayonLinux. PlayonLinux ist ein Serviceprogramm, das Windows-Programme unter Linux ausführt. Bei PlayonLinux handelt es sich um eine kostenlose Linux-Software, die auf der bekannten Windows-Laufzeitumgebung Wine basiert.

Wie es der Name Wine (Wine is not an emulator) ausdrückt, gehören Wine und PlayonLinux nicht zu den sogenannten Emulatoren. Beide Programme stellen die Funktionen der Windows API auf GNU/Linux und anderen Unix-ähnlichen Betriebssystemen zur Verfügung. Während Wine aus Nutzersicht umständlich und komplex ist, profitieren User von PlayonLinux von einer übersichtlicheren Oberfläche. Wine und PlayonLinux sind in aktuellen Linux-Distributionen in der Regel vorinstalliert und können sofort eingesetzt werden. Beide Applikationen finden Sie, abhängig von der Distribution, im Anwendungsmenü unter den Rubriken Zubehör oder Spiele.

Microsoft Excel unter PlayonLinux installieren

Zur Installation von Microsoft Excel unter PlayonLinux oder Wine öffnen Sie die Applikation und suchen Sie Microsoft Excel im Suchtool. Microsoft Excel finden Sie, indem Sie nach Microsoft Office suchen. Sie benötigen zur Installation entweder eine Installations-CD (bei älteren Excel- und Office-Versionen) oder Ihre Zugangsdaten von Microsoft. Nachdem Microsoft das Installationsprogramm Anfang 2020 geändert hatte war die Installation von Microsoft 365 nicht möglich. Nach einigen Anpassungen ist eine Installation von Microsoft 365 aktuell erneut unter Linux möglich. 

In der Folge werden Sie durch den Installationsprozess von Microsoft Office oder Microsoft Excel geführt. Nach der Installation können Sie Excel unter Linux genauso nutzen wie unter Windows. Mit PlayonLinux können Sie weitere Windows-Applikationen und Spiele installieren und unter Linux starten. Dies bedeutet für die Praxis, dass PlayonLinux als Laufzeitumgebung vor allem für Umsteiger von Windows auf Linux interessant ist. Gelegentliche Performanceverluste wie zum Beispiel weniger detaillierte Grafiken können toleriert werden, da Excel und andere gewohnte Programme durch die Applikation lauffähig werden.

Fazit: Es ist problemlos möglich, Microsoft Excel unter Linux zu nutzen

Wer als User gleichzeitig nicht auf gewohnte Software wie Microsoft Office und im speziellen Microsoft Excel verzichten möchte, hat mehrere Optionen. Neben der Möglichkeit, die verschiedenen Office-Programme online zu nutzen, können ebenso Windows-Laufzeitumgebungen wie PlayonLinux oder Wine genutzt werden. Anwender, die einen leistungsfähigen Rechner können als weitere Alternative auf eine virtuelle Maschine, zum Beispiel Virtual Box von Oracle, zurückgreifen. Als kostenfreier Emulator garantiert die VM, dass Sie Excel in einer Windows-Umgebung unter Linux installieren und ausführen können.

Alle drei Varianten haben unterschiedliche Vorteile. Benutzer müssen spezifisch entscheiden, welche Option sie einsetzen möchten, um Excel unter Linux zu nutzen. Vor allem Umsteiger profitieren von der Möglichkeit, PlayonLinux oder Wine einzusetzen. Mit dem Einsatz dieser Laufzeitumgebungen lernen sie, weitere Software oder Spiele aus Windows in Linux auszuführen. Wer mobil auf Tabellenkalkulationen zurückgreifen möchte, sollte vor allem die Online-Variante von Microsoft Office nutzen.

Zusammengefasst ist es unter Linux ebenfalls möglich, die Vorzüge von Microsoft Excel zu nutzen. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil dar, wenn man professionelle Windows-Software benötigt und gleichzeitig auf ein schlankes Open-Source-Betriebssystem setzen möchte. Wer als User weiß, wie er das Beste aus „beiden Welten“ professionell einsetzen kann, verfügt in jedem Fall über einen relevanten Mehrwert.

FAQ

Wann setzt man einen Emulator auf dem Computer ein?

Emulatoren können als Übersetzer bezeichnet werden. Mit ihnen kann man unter anderem Windows-Software unter Linux oder MacOS nutzen oder alte Programme des Betriebssystems MS-DOS auf modernen Rechnern oder Konsolen lauffähig machen. Emulatoren imitieren Systeme oder Teile von Betriebssystemen und machen auf diese Weise Software kompatibel, die ursprünglich nicht für das Ziel-Betriebssystem geeignet war.

Microsoft Excel gilt aufgrund seines Funktionsumfanges als wichtigstes Programm in der Tabellenkalkulation. Nutzer schätzen vor allem die intuitive Oberfläche, die vielfältigen Funktionen und Hilfemenüs sowie die Möglichkeit, Tabellen und Formeln mithilfe von Assistenten zu professionalisieren.

Große Unternehmen nutzen Linux als Standard-Betriebssystem unter anderem aufgrund seiner Schnelligkeit und Datensicherheit. Es lässt sich problemlos personalisieren und ist weniger anfällig für Computerviren oder Malware wie Windows. Darüber hinaus handelt es sich um ein kostenloses Betriebssystem, dass auf älteren Rechnern ebenso lauffähig ist, wie auf aktuellen Modellen.