Desktop Puplishing Program
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Scribus: Tipps für ein gelungenes Seitenlayout

Das Wichtigste zum kostenlosen Desktop-Publishing-Programm Scribus.

Texte oder Bilder für eine Anzeige oder eine Visitenkarte richtig zu positionieren ist mit herkömlichen Schreibprogrammen wie zum Beispiel Word gar nicht so einfach. Wer aber kein Geld für professionelle Seitenlayout-Programme ausgeben möchte, der kann Scribus nutzen. Das kostenlose Programm hat vergleichbare Funktionen wie gängige, kostenpflichtige Desktop-Publishing-Programme. Wir erklären, wozu Scribus verwendet wird und welche Funktionen es hat.

Das kostenlose Desktop-Publishing-Programm Scribus

Scribus ist ein kostenloses Open-Source Layoutprogram. Es ist nicht so bekannt wie andere gängige Programme, bietet aber vergleichbare Möglichkeiten. Wer viele verschiedene Grafiken, Bilder und Text-Elemente in einem Layout vereinen möchte, kommt mit einem Programm zur Textverarbeitung, wie zum Beispiel Word, nicht allzu weit. Hier bietet es sich an, auf ein Desktop-Publishing-Programm wie Scribus zurückgreifen. Diese Software ermöglicht es Ihnen, die unterschiedlichsten Gestaltungselemente in einem Layout individuell anzuordnen. Außerdem können Sie professionelle Broschüren, Anzeigen, Visitenkarten und mehr damit erstellen. 

Was macht man mit einem Desktop-Publishing-Programm?

Scribus ist ein sogenanntes Desktop-Publishing-Programm, kurz DTP, genannt. Bei einem Desktop-Publishing-Programm handelt es sich um Software, die den Satz von Dokumenten am PC ermöglichen. Der Begriff Satz besitzt sich dabei auf die Drucktechnik. In einer Druckerei muss aus einem digitalen Dokument als Vorlage ein fertiges, gedrucktes Produkt entstehen. Ein digitales Dokument so zu gestalten, dass es im Anschluss problemlos und ohne Druckfehler gedruckt werden kann, ist nicht einfach. Mit Hilfe eines DTP werden die einzelnen Elemente wie Textabschnitte, Bilder oder Tabellen so in Position gebracht, dass sie im Anschluss in einer Druckerei gedruckt oder anderweitig publiziert werden können.

Was ist Scribus?

Scribus wurde im Jahr 2001 von einer kleinen Gruppe Entwickler gestartet. Es hat sich seitdem von einer bescheidenen Software zu einem professionellen Desktop-Publisher Programm entwickelt, das weltweit Anwendung findet. Dabei ist es kostenlos verfügbar und nutzbar. Es bietet eine breite Palette an Layout-, Text- und Grafikgestaltungsmöglichkeiten. Scribus lässt sich mit dem gängigen Dateiformat PDF nutzen und kann auf vielen unterschiedlichen Betriebssystemen verwendet werden. Sogar einige Magazine verwenden mittlerweile Scribus, um ihre Zeitschriften damit in die Druckfassung zu bringen.

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Welche Funktionen hat Scribus?

Scribus ermöglicht das freie Gestalten von Dokumenten. Der Fokus von Scribus liegt dabei auf dem Seitenlayout. Mit Hilfe von Rahmen können Bilder oder Texte frei angeordnet werden. Dadurch kann das Seitenlayout frei gestaltet werden. So lässt sich das Layout über mehreren Ebenen anordnen. Auch das Erzeugen und Einfügen von QR-Codes lässt sich mit Scribus durchführen.

Renderrahmen für zusätzliche Funktionen

Die gezogenen Rahmen dienen bei Scribus nicht nur dazu, das Seitenlayout zu gestalten. Innerhalb der Rahmen kann über Scribus auch externe Software angewendet werden. Dieser Rahmen wird daher auch Renderrahmen genannt. Innerhalb dieses Renderrahmens lässt sich zum Beispiel ein Notensatzprogramm nutzen oder auch ein PDF-Formular erstellen.

Scribus macht Texte besser lesbar

Auch eine Textbearbeitung ist mit Scribus möglich. Es bietet eine Vielzahl an Umbruch-, Absatz- und Silbentrennungsfunktionen. Daneben können Fußnoten und Marginalien gesetzt werden. Auch die Darstellung komplexerer Sprachen wie Arabisch oder Hebräisch ist mit der Anwendung von Complex Text Layout in Scribus möglich.

Eine automatische Erkennung und Unterdrückung von sogenannten Hurenkindern und Schusterjungen ist in der neuesten Version ebenfalls möglich. Damit soll die Lesbarkeit eines Textes beim Übergang auf die nächste Seite verbessert werden. Es entstehen keine abrupten Textabbrüche mehr und der Lesefluss wird verbessert.

Computergrafiken für Scribus kein Problem

Die Darstellung von Rastergrafiken, auch Pixelgrafik genannt, ist mit Scribus möglich. Ebenso können Vektorgrafiken mit Scribus verwendet werden. Scribus ermöglicht den Import und die Darstellung einer Vielzahl an Formaten. Damit ist Scribus auch im Bereich Computergrafik und Bildbearbeitung geeignet.

Wie funktioniert Scribus Open-Source Desktop-Publishing?

Scribus basiert auf dem frei zugänglichen XML-Dateiformat. Damit ist es frei für jeden nutzbar. Die Programmiersprache von Scribus ist C++ und die aktuellste Version ist 1.5.6.1.

In Scribus können verschiedene Dateiformate importiert werden. Diese werden von Scribus ausgelesen und dem Nutzer zur weiteren Bearbeitung dargestellt. Das normale Format mit dem Scribus Dokumente abspeichert und ausgibt ist das PDF-Format.

Auf welchen Betriebssystemen läuft Scribus?

Scribus ist für viele verschiedene Betriebssysteme kostenlos erhältlich. Man kann es zum Beispiel zusammen mit Windows, MacOS oder auch Linux verwenden. Es ermöglicht daneben in begrenztem Maße beschädigte Dokumente wiederherzustellen. Scribus ist für eine große Zahl an Betriebssystemen entwickelt worden. Es funktioniert und anderem auf folgenden Betriebssystemen:

  • Windows
  • Mac OS X
  • Linux
  • FreeBSD
  • PC-BSD
  • NetBSD
  • OpenBSD
  • Solaris
  • OpenIndiana
  • Debian GNU/Hurd
  • OS/2 Warp 4
  • eComStation
  • Haiku

Was kostet Scribus?

Scribus ist ein Open-Source Programm und kostenlos verfügbar. Die Entwickler von Scribus betonen dabei ausdrücklich, dass trotzdem nicht mit den persönlichen Daten Geld verdient wird. Scribus greift auf keine nutzerbezogenen Daten zu. Wer das bestätigt sehen möchte, kann sich den Programmcode ansehen. Der ist frei zugänglich.

Was bedeutet Open-Source?

Der Begriff Open-Source (Offene Quelle) bezeichnet Software, die einen frei zugänglichen Quellcode besitzt. Jeder Nutzer kann auf diesen Quellcode zugreifen, ihn ansehen und auch verändern. Auch ist das beliebige Kopieren und Weiterverbreiten der Software und des Quellcodes erlaubt und in vielen Fällen sogar erwünscht. Im Quellcode ist der Aufbau und die Funktionsweise der Software beschrieben. Auch welche Funktionen auf dem Computer durch diese Software ausgeführt werden ist dort programmiert. Änderungen am Quellcode führen entsprechend auch zu Veränderungen an der Arbeitsweise der Software. Dadurch soll Nutzern die Möglichkeit gegeben werden, Fehler aufzuspüren und zu entfernen. Auch soll dadurch die Software stetig weiterentwickelt werden und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden können.

Im Normalfall ist eine Open-Source Software auch kostenlos verfügbar. Oft finanzieren sich Open-Source Projekte und die entsprechende Software durch Spenden.

Die meisten Desktop-Publishing-Programme, wie beispielsweise InDesign, sind im Gegensatz dazu kostenpflichtig. Dabei steht Scribus den kostenpflichtigen Publishing-Programmen in nichts nach: So können Sie mit der kostenlosen Publishing-Software ebenfalls professionelle Flyer, Präsentationen sowie gesamte Magazine konzipieren. Die verschiedenen Text-, Grafik- und Vektor-Elemente können Sie dabei ganz einfach und flexibel mithilfe eines Rahmens an der gewünschten Stelle im Dokument einfügen.

Download von Scribus

Da Scribus eine kostenlose und frei zugängliche Software ist, kann Scribus an vielen Stellen im Internet heruntergeladen werden. Mit dem Download einer Datei aus dem Internet gibt es immer ein gewisses Risiko. Es kann immer ein Virus in den heruntergeladenen Dateien versteckt sein. Wir empfehlen daher, Scribus nur von vertrauenswürdigen Stellen herunterzuladen. Die direkteste Bezugsquelle ist die Homepage der Entwickler. Auf https://www.scribus.net/downloads/ findet sich zwei Links, unter welchen Scribus heruntergeladen werden kann. Dort werden zwei Varianten angeboten:

  • Eine stabile Version
  • Eine Version für Entwickler

Zwei Versionen von Scribus für alle Fälle

Die stabile Version empfiehlt sich für alle Standardanwendung und für Nutzer, die sich nur bedingt mit Software auskennen. Die Entwicklerversion ist für alle Nutzer interessant, die Zugriff auf erweiterte Funktionen haben möchten. Diese befinden sich in der Entwicklung und sind noch nicht in der stabilen Version zugänglich. Man kann sich so in die aktuelle Entwicklung einbringen und die neuesten Tools verwenden. Dadurch kann man den Entwicklern von Scribus wertvolles Feedback und Verbesserungsvorschläge zukommen lassen. Dies führt zu einer dynamischen, stetigen Verbesserung von Scribus.

Besondere Funktionen von Scribus

Scribus unterstützt eine Vielzahl an speziellen Publisher Funktionen. Die folgende Tabelle beschreibt einige der bekanntesten Funktion und deren Anwendung.

Unterstütze Funktion

Anwendung

CMYK colors (CMYK-Farbmodell)

Technische Grundlage für den Vierfarbendruck

spot colors (Schmuckfarbe; Sonderfarbe)

Zusätzliche Druckfarbe beim Mehrfachdruck

ICC color management

Genormter Datensatz zur Beschreibung des Farbraumes

LaTeX

Software zur vereinfachten Benutzung des Textsatzsystem TeX

Lilypond

Freies Programm zum Setzen von Noten

Daneben gibt es noch weitere unterstützende Funktionen und nützliche Tools. So bietet Scribus die Möglichkeit, eine große Anzahl an verschiedenen Dokumenttypen zu nutzen. Scribus erkennt diese problemlos und ermöglicht das Arbeiten mit diesen. Besonders interessant sind die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten mit PDF-Dokumenten.

Scribus und die Arbeit mit PDF-Dokumenten

Das Format PDF ist eines der bekanntesten Dateiformate. Es wird häufig angewendet und kann über viele Plattformen hinweg ausgelesen und genutzt werden. PDF ist auch das Standardformat von Scribus. Scribus bietet somit die Möglichkeit, erstellte Dokumente in das Format PDF zu überführen. Außerdem lassen sich mit Hilfe der Renderrahmen auch PDF-Formulare erzeugen.

Die mit Hilfe von Scribus exportierten PDFs können in folgenden, gängigen Standards erzeugt werden:

  • PDF/X-1a
  • PDF/X-3
  • PDF/X-4

Durch diese Standards ist sichergestellt, dass die erstellten Dokumente problemlos auf Druckern zuhause oder in professionellen Druckereien und Copyshops ausgedruckt werden können. Dabei bleibt die Anzeige erhalten und es kommt zu keinen unerwünschten Ergebnissen. Auch ist die Darstellung der Inhalte auf unterschiedlichen Betriebssystemen stets die gleiche.

Alternativen zu Scribus Open-Source Desktop-Publishing

Platzhirsch im Bereich Desktop-Publishing ist die Firma Adobe mit dem Programm InDesign. Dieses Programm bietet enorm viele Funktionen ist aber kostenpflichtig und auch nicht günstig. Dafür lässt es sich in viele verschiedene Programme und Abläufe von Werbeagenturen und Redaktionen einbetten.

Wer nicht regelmäßig Publishing Programme nutzt und nicht auf ein großes Sortiment an Funktionen angewiesen ist, kann auch das Programm LucidPress verwenden. Interessant dabei ist, dass LucidPress webbasierend ist und nicht heruntergeladen werden muss. Allerdings ist das Dokument auf drei Seiten und 25 MB beschränkt. Wer mehr benötigt, muss auch für LucidPress bezahlen. LucidPress legt den Fokus auf einfache Bedienung. Man kann als Einsteiger ohne große Kenntnisse ein Dokument gestalten. Bei InDesign und Scribus ist ein vorheriges Einarbeiten in die Programme nötig, um sich zurecht zu finden.

Weitere Programme, mit denen man Funktionen eines Desktop-Publishing Programmes ausführen kann sind:

  • Canva
  • SpringPublisher
  • VivaDesigner
  • QuarkXPress

Diese sind in den manchmal verfügbaren kostenlosen Varianten zumeist abgespeckte Versionen der kostenpflichtigen Programme. Wer nur ab und zu kleinere Sachen wie Postkarten gestalten möchte, dem reicht die kostenlose Version meist aus.

Fazit zur Scribus Open-Source Desktop-Publishing

Mit Scribus lässt sich ein Dokument komplett im Layout und dem Text bearbeiten und anordnen. Das erzeugte PDF kann dann von Druckereien und Copyshops in hervorragender Qualität ausgedruckt werden. Scribus ist empfehlenswert für Nutzer, die eine gewisse Einarbeitung nicht scheuen. Wer sich mit Scribus beschäftig, kann damit eine Fülle an Funktionen und Tools zur Seitenlayoutgestaltung nutzen. Es ist ein kostenloses Programm ohne versteckte Haken. Im Laufe der Jahre hat sich Scribus zu einem ernsten Konkurrenten zu gängigen, kostenpflichtigen Publishing Programmen entwickelt.