Wer genau rechnen will, nimmt Gnumeric
Windows+Linux / Deutsch / Open Source. Wer wissenschaftliche Studien auswertet, muss sich darauf verlassen können, dass seine Software hundertprozentig korrekt arbeitet. Daher haben mehrere Wissenschaftler die Genauigkeit von Tabellenkalkulationen untersucht.
So haben McCullough und Heiser 2008 geprüft, ob Excel sich für wissenschaftliche Auswertungen eignet. Ergebnis: "Wer statistische Analysen durchführen will, sollte ein anderes Programm nutzen", unter anderem wegen "Microsofts andauernder Unfähigkeit, Fehler richtig zu korrigieren". Diese Unfähigkeit hatte McCullough von der Drexel Universität in Philadelphia schon 2004 dokumentiert. Aber welches Programm kann man statt Excel nehmen? Dieser Frage widmet sich Martin Gregory, Chef-Statistiker der Pharmafirma Merck, in einer Studie von 2009. Er vergleicht Excel, OpenOffice Calc und Gnumeric. Sein Fazit: "Gnumeric berechnet exakte Ergebnisse für alle getesteten Verteilungen (...). Gemessen an der Genauigkeit der Funktionen (...) ist Gnumeric die einzige Tabellenkalkulation, die empfohlen werden kann."
Gregory merkt aber auch an, dass Tabellenkalkulationen für Statistiker insgesamt problematisch sind. Das liegt unter anderem daran, dass diese Programme Formeln und Daten vermischen. Um sauber arbeiten zu können, müssen Statistiker beides aber eigentlich trennen. Nur so können Ergebnisse sinnvoll überprüft werden.
Daher nutzen Forscher für ernsthafte statistische Arbeit lieber das Programm, dessen Name nur aus einem Buchstaben besteht: R. R ist kostenlos und quelloffen, rechnet sehr genau und hält Formeln und Daten getrennt. Nachteil: Es hat keine komfortable Benutzeroberfläche.
Die wiederum bietet das SOFA. Darauf nimmt Platz, wer R zu sperrig findet. SOFA ist die Abkürzung für "Statistics Open For All". Das Akronym funktioniert auch auf Deutsch: "Statistik Offen Für Alle".
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