Was ist eigentlich ein Fork?
Windows+Linux / Deutsch / Open Source. Im Open Source liegen die Programmtexte öffentlich vor, jeder kann sie überprüfen, Fehler beheben und am Projekt mitarbeiten (sofern er die passende Programmiersprache beherrscht). Dabei kann aber nicht jeder einfach machen, was er will. Es gibt eine Projektleitung und ausgeklügelte Systeme zur Versionsverwaltung. Änderungen am Code werden eingereicht, überprüft und dann entweder angenommen oder verworfen.
Dabei komm es hin und wieder vor, dass mehrere Mitglieder einer Open Source Community mit der Projektleitung unzufrieden sind. Oft hat das mit wirtschaftlichen Entscheidungen zu tun, manchmal auch mit technischen.
Wenn die Unzufriedenen es nicht schaffen, einen tragfähigen Kompromiss mit der Leitung zu erreichen, kopieren sie den Quelltext auf einen neuen Server und arbeiten auf eigene Faust damit weiter. Diese Abzweigung nennt man Fork (englisch: Gabelung). Die Open-Source-Lizenzen erlauben das ausdrücklich. Zudem ist es auf vielen Entwicklungsplattformen auch vorgesehen, dass in Forks Entwicklungen vorangetrieben werden, die dann später wieder in das Hauptprojekt eingebunden werden. Auf diese Weise kann man eine stabile Version für Endkunden anbieten und zugleich neue Funktionen im Fork ausprobieren.
Kommt es zu einer regelrechten Abspaltung, so können die beiden Projekte sich auseinander entwickeln, es kann aber auch sein, dass der Fork dem ursprünglichen Projekt sehr ähnlich bleibt. Wichtige Forks sind LibreOffice, das von OpenOffice abstammt und der AdblockPlus-Abkömmling Adblock Edge. Beide haben sich abgespalten, weil sie mit der Geschäftspolitik des ursprünglichen Projekts unzufrieden waren. Das gleiche gilt für die Firewall IPCop, die sich von Smoothwall abgetrennt hat und das Content Manageman System Joomla, dessen Vorgänger Mambo heißt. Aus dem Shopsystem osCommerce ging der Fork xt:Commerce hervor, der das System an den europäischen Markt anpasste.