Windows 10-PC mit ReadyBoost beschleunigen
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Windows 10-PC mit ReadyBoost beschleunigen

Wer Windows 10 auf einem älteren Desktop-PC oder Notebook installiert, ist von der Systemleistung oftmals enttäuscht. Auf manchen Geräten können Sie mit der ReadyBoost-Funktion eine spürbare Verbesserung erzielen.

Windows 10 lässt sich insbesondere in der 32-Bit-Version auch auf älteren Desktop-PCs und Notebooks installieren. Doch während die Rechenleistung auch einer älteren CPU bei einfachen Anwendungen meist kein Betriebshindernis darstellt, ist die Geräteleistung bei wenig Arbeitsspeicher (RAM) in Kombination mit einer langsamen Festplatte oftmals mangelhaft. Speziell bei Windows-10-Installationen auf Geräten mit nur 1 oder 2 GB RAM sind bei den kleinsten Aktionen endlose Zugriffe auf die Festplatte die Folge – mit entsprechend negativen Einflüssen auf die Systemgeschwindigkeit.

Mit Windows Vista hat Microsoft als Hilfsmittel bei einer solchen Konfiguration die Funktion „ReadyBoost“ eingeführt, die tatsächlich auch bei Windows 10 noch vorhanden ist. ReadyBoost ist eine Cache-Technik, mit der häufige Zugriffe auf die Festplatte in einem schnelleren Zwischenspeicher (Cache) organisiert werden. Als Cache-Speicher dienen dabei einfach Flash-Laufwerke, insbesondere USB-Sticks. Der Flash-Zwischenspeicher wird als Cache für alle im System genutzten Massenspeicher eingesetzt, meist ist das aber nur die Festplatte. Von der Geschwindigkeitssteigerung profitieren alle Dateien. Es werden also nicht nur die Zugriffe auf Auslagerungsdatei oder Windows-Systemdateien, sondern auch die Zugriffe auf Ihre Anwendungen beschleunigt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So beschleunigen Sie Ihren Windows 10-PC mit ReadyBoost

ReadyBoost ist in Zeiten von Windows 10 ein wenig in Vergessenheit geraten, weil die Cache-Technik bei PCs ab 4 GB RAM und erst recht bei Systemen mit einer SSD anstelle einer klassischen Festplatte (HDD) keine Leistungssteigerung bringt. Wenn Sie jedoch Windows 10 auf einem hardwareseitig eher mager ausgestatteten Rechner mit wenig RAM und einer HDD betreiben, beschleunigen Sie das System in folgenden Schritten:

 

  1. Für einen sinnvollen Betrieb setzen Sie einen USB-Stick ab 1 GB Kapazität ein. Dieser Stick sollte ausschließlich für die Anwendung als ReadyBoost-Cache eingesetzt werden. Beträgt der physikalische Speicher eines Rechners beispielsweise 2 GB, ist ein Stick mit 4 bis 8 GB Kapazität ideal. Ein neuer „schneller“ Flash-Speicher ist besser als ein Uralt-USB-Stick, den Sie an der geringen Kapazität von weniger als 1 GB erkennen.

  2. Schließen Sie den USB-Stick an, öffnen Sie „Dieser PC“ oder den Windows-Explorer. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Stick und wählen Formatieren. Vorsicht, alle vorhandenen Daten auf dem USB-Stick werden dabei gelöscht! Formatieren Sie den Stick mit dem Dateisystem NTFS.

  3. Ist der USB-Stick vorbereitet, öffnen Sie die Eigenschaften des Sticks wieder über „Dieser PC“ oder den Windows-Explorer. Klicken Sie auf das Register ReadyBoost. Windows 10 machte einen eigenen Test, ob der Einsatz von ReadyBoost zur Systembeschleunigung sinnvoll ist. Nur, wenn dies der Fall ist, erhalten Sie die Anzeige der entsprechenden Optionen.

  4. Aktivieren Sie dann die Option „Dieses Gerät für ReadyBoost reservieren“. Damit verlangsamen nicht andere Zugriffe auf den Flash-Speicher die Funktion von ReadyBoost. Es wird automatisch der gesamte Speicherplatz des Flash-Speichers eingesetzt. Bestätigen Sie mit OK.

Bis ReadyBoost eine spürbare Geschwindigkeitssteigerung und insbesondere weniger Zugriffe auf die Festplatte bewirkt, kann es ein paar Arbeitssitzungen dauern. Denn der Cache „lernt“ Ihre spezielle PC-Anwendung und stellt sich darauf ein. Wenn Sie mit der Arbeit von ReadyBoost unzufrieden sind: Die ReadyBoost-Cachedatei wird automatisch gelöscht, wenn Sie den USB-Stick über „Sicher entfernen“ im Systembereich abmelden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gehen Sie vor, um Readyboost zu löschen

  1. Um ReadyBoost zu löschen, stecken Sie das Flashlaufwerk ein. Erscheint das Fenster "Automatische Wiedergabe", schließen Sie es.

  2. Öffnen Sie den Windows-Explorer. Dies geht entweder mit Rechtsklick auf "Start" oder mit der Tastenkombination „Windows-Taste+E.“

  3. Machen Sie einen Rechtsklick auf das Flashlaufwerk und wählen Sie "Eigenschaften".

  4. Wechseln Sie in den Reiter "ReadyBoost". Wählen Sie die Option "Dieses Gerät nicht verwenden" aus. Klicken Sie dann auf "OK".

  5. Es erscheint nun ein Fortschrittsbalken. Ist der Fortschrittsbalken verschwunden, können Sie wieder die gesamte Speicherkapazität des Laufwerks nutzen.

  6. Sie müssen ReadyBoost nicht ganz löschen. Sie können auch den für ReadyBoost reservierten Speicherplatz erhöhen oder verringern.

Fazit

Auf PCs mit weniger als 4 GB RAM und klassischer HDD kann ReadyBoost das Betriebsverhalten spürbar verbessern. Auf Geräten mit mehr als 4 GB RAM und einer Windows-64-Bit-Installation ist es nutzlos und wird in aller Regel auch vom System her gar nicht angeboten. Da führt dann kein Weg an einer richtigen RAM-Aufrüstung vorbei.

FAQ: Den Windows-10-PC mit ReadyBoost beschleunigen

1. Warum ist Windows ReadyBoost sinnvoll?

Windows ReadyBoost sorgt dafür, dass Sie Wechseldatenträger wie USB-Sticks oder SD-Karten dem Betriebssystem zur Verfügung stellen können. Windows nutzt den freien Speicherplatz dann quasi als Erweiterung des Arbeitsspeichers, was das Arbeitstempo erhöhen soll. Dies ist besonders bei schnellen Datenträger sinnvoll. Auch wenn Sie einen kleinen Arbeitsspeicher haben, kann sich der Unterschied schnell bemerkbar machen.

Sowohl der PC als auch das Speichermedium müssen USB 2.0 unterstützen und die Speicherkapazität muss mindestens 256 MB betragen. Die Transferrate muss beim Lesen von 4-KByte-Dateien mindestens 2,5 MBit/s und beim Schreiben von 512-KByte-Dateien mindestens 1,75 MBit/s betragen. Erfüllt das Speichermedium die Voraussetzungen nicht, wird die ReadyBoost-Option erst gar nicht angeboten.

Der Nachteil von ReadyBoost ist, dass es Speicherplatz auf dem USB-Stick belegt. Brauchen Sie den gesamten Speicherplatz des Flashlaufwerks oder haben Sie sowieso genug Arbeitsspeicher, können Sie ReadyBoost löschen.